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    Uber abgewertet?  11813  1 Kommentar Softbank kauft Uber-Anteile zum Discountpreis

    Das japanische Unternehmen Softbank kauft laut Bloomberg einen 15-prozentigen Anteil am Fahrdienstvermittler Uber zum Vorzugspreis. Durch den Deal wird Uber drastisch abgewertet und Softbank zu einem der größten Uber-Aktionäre. Ubers Skandale und Rechtsstreite scheinen dem Unternehmen zu schaden.

    Eine vom japanischen Telekommunikationskonzern Softbank geleitete Investorengruppe hat Beteiligungen am Fahrdienstvermittler Uber zum Vorzugspreis gekauft, so Bloomberg. Bei dem Deal wurde ein Unternehmenswert von 48 Milliarden zugrunde gelegt, was rund 30 Prozent weniger ist als zuvor. Zuletzt war der Unternehmenswert des Fahrdienstvermittlers auf fast 70 Milliarden US-Dollar geschätzt worden.

    Ein Grund für die jüngste Abwertung könnten Ubers zahlreiche Skandale und Rechtsstreite sein. Die Vorwürfe gegen den Konzern „reichen von Sexismus und Diskriminierung über Technologie-Diebstahl bis zu Spionage-Affären“, so ntv. Erst kürzlich musste der Fahrdienstvermittler eine empfindliche Schlappe vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verkraften. Der EuGH hatte die Tätigkeit des Fahrdienstvermittlers als Verkehrsdienstleistung bewertet, wodurch für Uber die selben Regeln wie für Taxi-Unternehmen gelten, so Spiegel Online.

    Bei dem jüngsten außerbörslichen Aktienverkauf – Uber ist bisher nicht börsennotiert – wurde laut Bloomberg ein rund 20-prozentiger Uber-Anteil angeboten. Das japanische Unternehmen Softbank konnte sich einen Anteil von rund 15 Prozent sichern. Softbank wird damit zu einem der größten Aktionäre von Uber und erhält zwei Sitze im Vorstand. Die restlichen Anteile wurden an ein japanisches Bieterkonsortium verkauft. Die Investoren Gruppe, die aus Softbank, Dragoneer Investment Group, TPG, Tencent Holdings Ltd und Sequoia Capital besteht, wird außerdem 1,25 Milliarden US-Dollar zu einer höheren Bewertung von rund 69 Milliarden US-Dollar direkt in Uber investieren.

    Ein Unternehmenssprecher von Uber sagte gegenüber Bloomberg: „Wir freuen auf die Zusammenarbeit mit dem Käufer um die Transaktion erfolgreich abzuschließen. Sie wird unsere Technologie-Investments unterstützen, unser Wachstum befeuern und unsere Corporate Governance stärken“. Unternehmenssprecher von Uber und Softbank bestätigten den Deal zwar, Angaben zur Bewertung wurden jedoch nicht gemacht.

    Uber gilt als eines der teuersten von Finanzinvestoren gestützten Unternehmen der Welt, so die FAZ. Ubers Börsengang soll erst 2019 erfolgen. Der Einstieg von Softbank bei Uber kam indes nicht überraschend (siehe hier). Das Unternehmen hatte sich in letzter Zeit einen Namen als Geldgeber von Technologieunternehmen gemacht und ist z. B. in den Uber-Konkurrenten Didi und die indische Taxi-App Ola investiert.

    Die Aktionäre reagierten verhalten auf den Einstieg von Softbank bei Uber. Momentan (29.12.2017, 10:25:53 Uhr, Tradegate) steht die Softbank-Aktie an den deutschen Börsen mit 0,66 Prozent im Minus:

    SoftBank Group

    +2,05 %
    -1,18 %
    -16,17 %
    +14,28 %
    +34,82 %
    -40,14 %
    -0,37 %
    +73,58 %
    +666,83 %
    ISIN:JP3436100006WKN:891624

    Quellen:
    Bloomberg: „Uber Investors Agree to Sell Stake in SoftBank Deal“
    ntv: „Discount-Deal wertet Uber drastisch ab“
    FAZ: „Softbank kauft Uber-Anteil wohl mit großem Preisnachlass“
    Spiegel Online: „Schwere Schlappe für Uber vor dem Europäischen Gerichtshof“




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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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