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     264  0 Kommentare Anleger geschlossener Fonds könnten entmachtet werden

    Berlin (ots) - Anlegern geschlossener Fonds droht nach
    Informationen des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 2/2018, EVT
    18. Januar) neuer Ärger: Sie könnten sämtliche Mitspracherechte
    verlieren, wenn ihr Fonds in Schieflage gerät. Hintergrund ist ein
    Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf von Ende 2017 (Az. I-6 U
    225/16), das Schule machen könnte. Das Gericht hat das Umwidmen von
    Nein-Stimmen der Eigner zu Ja-Stimmen für rechtens erklärt und der
    Fondsgesellschaft so ermöglicht, ein strittiges Vorhaben
    durchzudrücken.

    Konkret geht es um den Fonds Medico 44 Objekt Wiesensee KG, einen
    geschlossenen Immobilienfonds, der ein Hotel im Westerwald besaß. Im
    Laufe der Zeit war der Fonds in Schieflage geraten, es türmten sich
    Schulden von gut 13 Mio. Euro auf. Die Fondsgesellschaft wollte das
    Hotel für 13 Mio. Euro an einen Investor verkaufen, um eine drohende
    Insolvenz abzuwenden. Dem Verkauf hätten 75 Prozent der Anleger
    zustimmen müssen, dem Vorschlag folgten aber nur 48 Prozent der
    Eigner.

    Die Fondsgesellschaft veräußerte das Hotel dennoch, ein Anleger
    klagte dagegen. Das Oberlandesgericht befand aber, das Vorgehen sei
    rechtens. Der Verkauf sei "alternativlos" gewesen, wie es im Urteil
    heißt. Angesichts der Schieflage hätten die Anleger eine
    "Treuepflicht" gehabt, um die Insolvenz zu verhindern. Die
    "pflichtwidrig abgegebenen" Nein-Stimmen dürften zu Ja-Stimmen
    umdeklariert werden. "In Wahrheit ist mit den Investoren nicht über
    Alternativen zum Verkauf gesprochen worden", sagt Ralph Veil von der
    Anwaltskanzlei Mattil, der den Anleger vertritt, der geklagt hatte.
    Veil hat bereits den Bundesgerichtshof eingeschaltet. Hat das Urteil
    Bestand, hätte das Signalwirkung. Andere Fondsgesellschaften könnten
    sich darauf berufen, ihre Vorhaben als alternativlos bezeichnen und
    würden so die Anleger-Demokratie aushebeln.

    OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien
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    Pressekontakt:
    Lukas Zdrzalek, Redaktion 'Capital' Frankfurt,
    Telefon: 069/79 30 07-535
    E-Mail: zdrzalek.lukas@capital.de
    www.capital.de



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