Möbelkonzern in der Krise
Steinhoff bittet europäische Banken um Zahlungsaufschub
Die Möbelkette Steinhoff befindet sich weiterhin in der Krise und kämpft ums finanzielle Überleben. Mit seinen europäischen Gläubigern will der Konzern ein Stillhalte-Abkommen ausmachen. Dafür sollen die Aktionäre auf ihre Dividende verzichten.
Die kriselnde Möbelkette Steinhoff hat seine europäischen Gläubiger um Zahlungsaufschub gebeten. Laut ntv will der Möbelkonzern ein Stillhalte-Abkommen mit den Banken aushandeln, um genügend Zeit zu haben seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Als Entgegenkommen für die Banken will der Konzern alle Dividenden-Zahlungen bis zum 30. Juni einstellen.
Steinhoff steckt wegen eines Bilanzskandals in der Krise. Insgesamt ist das Unternehmen mit über 10 Milliarden Euro verschuldet. Allein 2018 werden zwei Milliarden Euro an Verbindlichkeiten fällig.
Seit dem Bekanntwerden von Bilanzunregelmäßigkeiten befindet sich die Steinhoff-Aktie auf Talfahrt:
Die Commerzbank und die HVB-Mutter UniCredit sind die wichtigsten europäischen Kreditgeber des Unternehmens. Laut ntv ist Steinhoff mit mehr als einer halben Milliarde Euro bei den beiden Bankhäusern verschuldet. In den USA, Australien und Südafrika hat Steinhoff mit den Banken bereits einen Deal ausgehandelt. Für die französische Steinhoff-Tochter Conforama und die britische Poundland gilt der angestrebte Deal nicht.
Gestern wurde bekannt, dass Steinhoff in Südafrika gegen den ehemaligen Vorstand Markus Jooste Anzeige wegen Korruptionsverdacht erstattet hat, so die FAZ. Jooste war bereits Anfang Dezember zurückgetreten.
Quellen:
ntv: „Steinhoff bietet Banken Dividendenverzicht“
FAZ: „Lage bei Steinhoff weiter heikel“