Plusvisionen-Analyse
Volkswagen-Aktie: moralisch und wirtschaftlich vertretbar?
Wie kommt es angesichts dieser glänzenden Zahlen zu einer derart niedrigen Bewertung der Volkswagen-Aktie?
Ist es moralisch noch vertretbar, sich die Aktie von Volkswagen (VW) ins Depot zu legen, nach Manipulationen, Tier- und Menschenversuchen und der Weigerung Diesel-Fahrzeuge mit einer neuen Hardware nachzurüsten, um diese deutlich sauberer zu machen? Zweifellos schwierig. Gewinn ist schließlich nicht alles. Ein Unternehmen sollte auch irgendwo im Dienst der Gesellschaft stehen – und nicht umgekehrt, sonst pervertiert Wirtschaft.
Ist es ökonomisch vertretbar? Im vergangenen Jahr hat Volkswagen unter dem Strich einen Gewinn von 11,4 (5,1) Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem Gewinn je Aktie von 22,69 Euro je Vorzugsaktie entspricht. Davon will Volkswagen 3,96 Euro (je Vorzugsaktie) an seine Anteilseigner ausschütten.
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Wie kommt es angesichts dieser glänzenden Zahlen zu einer derart niedrigen Bewertung? Wahrscheinlich ist es die Unsicherheit darüber, wie Mobilität in Zukunft funktionieren wird und mit welchen Antriebssystemen. Hier kommen auf Volkswagen und die anderen Autobauer gewaltige Kosten zu. Vielleicht gibt es auch einen Abschlag wegen der fragwürdigen Unternehmensethik.
Charttechnisch befindet sich die Volkswagen-Aktie seit Ende Januar in einer Abwärtsbewegung. Zuletzt wurde auch die Unterstützungslinie bei 156 Euro zeitweise unterschritten. Eine recht robuste Auffanglinie verläuft bei rund 140 Euro mit der Aufwärtstrendlinie seit Oktober 2015.
Zu einem Kurs von rund 140 Euro können die Volkswagen-Vorzüge schon jetzt mit einem Discount-Zertifikat gekauft werden. Beispiel: DM3HM5 der Deutschen Bank. Das Papier notiert derzeit bei 140,76 Euro (Brief). Das bedeutet einen Discount (Verlustpuffer) von 11,2 Prozent gegenüber der Aktie. Dafür ist die Rendite-Chance auf maximal 6,6 (11,8 p.a.) Prozent begrenzt, wenn der Cap bei 150 Euro am 20. September 2018 nicht unterschritten ist.
Mögen die Kurse mit Ihnen sein.
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