Aktien New York Ausblick
Drohender Handelskrieg drückt auf die Stimmung
NEW YORK (dpa-AFX) - Ein drohender weltweiter Handelskrieg dürfte zum Wochenbeginn auch an der Wall Street auf der Stimmung lasten. Der Dow Jones Industrial wurde knapp eine Stunde vor der Startglocke vom Broker IG 0,5 Prozent niedriger taxiert auf 24 816 Punkte. Die EU und Deutschland wollen die von US-Präsident Donald Trump erlassenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium in letzter Minute abwenden. Diese sollen am Freitag in Kraft treten.
Zwischen Vertretern der EU und den USA soll es am Dienstag und Mittwoch in den USA Gespräche hierüber geben. Auch auf dem G20-Gipfel in Argentinien stehen die Strafzölle auf der Agenda ganz oben. Die EU hatte bereits am vergangenen Freitag offiziell die Liste von US-Produkten veröffentlicht, die im Fall eines anhaltenden Handelskonflikts mit neuen EU-Zöllen belegt werden könnten.
"Ich bin mir nicht sicher, ob Trump wirklich einen Handelskrieg will", schrieb Craig Erlam vom Broker Oanda. In der republikanischen Partei werde er dafür wohl nicht viel Unterstützung finden. Vor allem dann nicht, wenn die Gegenmaßnahmen der EU die Chancen einzelner Republikaner bei den Halbzeitwahlen im November schmälern sollten. Sollte sich Trump jedoch stur zeigen, dann könnten die Märkte deutlich stärker nachgeben, als sie das bislang getan hätten, so der Analyst.
Schon in der vergangenen Woche war für die Anleger an der Wall Street nicht viel zu holen: Der Dow hatte 1,5 Prozent verloren und der technologielastige Nasdaq 100 hatte um 1,2 Prozent nachgegeben.
Aktien von Facebook büßten vorbörslich 3,6 Prozent ein. Das soziale Netzwerk hat die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica ausgesperrt. Diese und ihre Dachgesellschaft SCL haben laut Facebook entgegen früheren Zusicherungen bis 2015 gesammelte Informationen über Facebook-Nutzer nicht gelöscht. Cambridge Analytica soll der Trump-Kampagne entscheidend dabei geholfen haben, mit als Werbung geschalteten gezielten Botschaften bei Facebook seine Anhänger zu mobilisieren und zugleich potenzielle Wähler der Gegenkandidatin Hillary Clinton vom Urnengang abzubringen.
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