checkAd

    Börsen-Zeitung  483  0 Kommentare Wo Rauch ist, Kommentar zu Henkel von Annette Becker

    Frankfurt (ots) - Das Urteil der Börse zum verpatzten Start von
    Henkel in den neuen Turnus ist recht vernichtend ausgefallen: Die im
    Dax notierten Vorzüge gaben in der Spitze um fast 6 Prozent nach.
    Zugegeben, bis zum Handelsende grenzte sich das Kursminus auf 2,3
    Prozent ein. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
    Düsseldorfer in den vergangenen Monaten viel Vertrauen bei den
    Investoren eingebüßt haben.

    Die Aktie ist auf dem Kursniveau von vor 15 Monaten angekommen,
    die im Vorjahr vollzogene Rekordjagd an den Börsen ging praktisch
    spurlos an dem Konsumgüterkonzern vorbei. Dabei hatte Henkel 2017
    geliefert. In Umsatz und Ergebnis wurden Bestmarken gesetzt, und die
    Rekordjagd soll im neuen Turnus fortgesetzt werden.

    Wohlwollend lässt sich sogar festhalten: Selbst die durch die
    Umstellung der Transport- und Logistiksysteme verursachten
    Lieferschwierigkeiten in Nordamerika, über die Henkel am Montag
    informierte, werden daran nichts ändern. Dieser Sichtweise allerdings
    wollten sich die Investoren nicht anschließen. Vielmehr lautete ihr
    Verdikt: Wo Rauch ist, ist auch Feuer.

    Zwar gibt sich Henkel-Chef Hans Van Bylen kämpferisch: "Wir sind
    entschlossen, unser profitables Wachstum fortzusetzen." Doch mangelt
    es offensichtlich am Zutrauen, und das nicht gänzlich ohne Grund.
    Denn wenngleich Henkel die Prognose für den Konzern in seiner
    Gesamtheit bestätigt, wird sozusagen im Kleingedruckten
    nachgebessert. In der ohnehin kleinsten und margenschwächsten Sparte
    Beauty Care wird das organische Wachstum geringer ausfallen als im
    Konzern.

    Die Sparte hatte sich schon 2017 schwächer als erwartet entwickelt
    und droht nun allmählich den Anschluss an den globalen Wettbewerb zu
    verlieren. Dass sich die Zeiten hier auch wieder ändern, wie es Van
    Bylen bei der Vorlage des Geschäftsberichts formulierte, scheint
    derzeit nur ein Hoffnungswert.

    Für eine abschließende Bewertung ist es natürlich viel zu früh,
    zumal im Dunkeln liegt, um welche Größenordnung es sich bei den im
    ersten Quartal erwarteten Umsatzrückgängen in den
    Konsumgütergeschäften handelt. Beruhigend mag auch sein, dass das
    Klebstoffgeschäft, das etwa die Hälfte zu Konzernumsatz und -ergebnis
    beisteuert, weiterhin brummt. Mit dem Festhalten an der Prognose
    lehnt sich Henkel aber recht weit aus dem Fenster, wird doch
    signifikanter Performancedruck für das zweite Halbjahr aufgebaut. Die
    Lieferschwierigkeiten sollen nämlich erst im Laufe des zweiten
    Quartals vollständig behoben sein.

    OTS: Börsen-Zeitung
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

    Pressekontakt:
    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Börsen-Zeitung Wo Rauch ist, Kommentar zu Henkel von Annette Becker Das Urteil der Börse zum verpatzten Start von Henkel in den neuen Turnus ist recht vernichtend ausgefallen: Die im Dax notierten Vorzüge gaben in der Spitze um fast 6 Prozent nach. Zugegeben, bis zum Handelsende grenzte sich das Kursminus auf …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer