EZB-Präsident Draghi dämpft Wachstumssorgen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) geht trotz zuletzt eher schwacher Konjunkturdaten nicht von einer nachhaltigen Schwächung der Euroraum-Wirtschaft aus. Jüngste Konjunkturdaten deuteten zwar auf eine gewisse Abschwächung des Wachstums hin, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt nach der Sitzung des geldpolitischen Rates. Die Notenbank erwarte aber, dass die Wirtschaft solide und auf breitem Fundament weiter wachse. Die Wachstumsrisiken seien nach wie vor in etwa ausgewogen. Allerdings gebe es Risiken aufgrund protektionistischer Tendenzen.
In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche Wirtschaftszahlen im Euroraum negativ überrascht. Sowohl "harte" Daten aus der Realwirtschaft als auch Stimmungsindikatoren deuteten auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum hin. Angesichts des starken Wachstums des Währungsraums im vergangenen Jahr hatten Volkswirte diese Entwicklung eher als Normalisierung des Wachstumstempos und nicht als Beginn eines Konjunkturabschwungs betrachtet.
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Draghi äußerte sich ähnlich. Zwar sei der Rückgang einiger wirtschaftlicher Indikatoren dem Ausmaß nach überraschend gewesen. Auch könnten einige Daten auf eine schwächere Nachfrage hindeuten. Allerdings habe sich die Entwicklung zuletzt stabilisiert. Zudem lägen die meisten Wirtschaftsindikatoren und -daten immer noch über ihren historischen Durchschnittswerten. Draghi fasste die Diskussion im EZB-Rat zusammen mit den Worten, man sei vorgewarnt, aber immer noch zuversichtlich./bgf/tos/jha/