Deutsche Anleihen geben nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch im Kurs nachgegeben. Händler nannten die überwiegend freundliche Stimmung an den Aktienmärkten als Grund. Die Nachfrage nach als sicher empfundenen Wertpapieren sei daher etwas geringer ausgefallen.
Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,20 Prozent auf 158,49 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug um drei Basispunkte auf 0,58 Prozent. In einigen südeuropäischen Ländern wie Italien oder Portugal gaben die Renditen dagegen nach.
Deutliche Renditeaufschläge mussten auf Dollar lautende Staatsanleihen der Türkei verzeichnen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte die Kreditnote des Landes in der Nacht auf Mittwoch um eine Stufe auf "BB-" reduziert. Begründet wurde der Schritt unter anderem mit der Gefahr, die Wirtschaft des Landes könnte angesichts der starken Stimulierung durch die Regierung überhitzen. Zudem wies S&P auf zahlreiche Gefahren hin, darunter das hohe Leistungsbilanzdefizit und die hohen Haushaltsdefizite.
Neue Konjunkturdaten aus dem Euroraum gaben dem Rentenhandel keine klare Richtung. Das Institut Markit meldete den vierten Rückgang des Einkaufsmamangerindex für die Industrie in Folge, der allerdings schwächer ausfiel als in den Vormonaten und als zunächst ermittelt. Neue Wachstumszahlen zum ersten Quartal belegten unterdessen die erwartete Konjunkturabschwächung im Währungsraum. Markit-Chefökonom Chris Williamson relativierte, dass das Wachstum immer noch "solide" sei.
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Zur Wochenmitte blicken die Anleger vor allem in Richtung USA. Dort trifft die Notenbank Federal Reserve am Abend ihre Zinsentscheidung. Es wird mit einer Pause im Straffungsprozess gerechnet, die aber im Juni beendet sein dürfte. Erst für diese Zinssitzung ist am Markt eine Zinsanhebung so gut wie sicher eingepreist. Möglicherweise finden sich bereits in der Erklärung zur aktuellen Entscheidung Hinweise auf eine Anhebung im kommenden Monat./bgf/jsl/jha/