Die Royal Bank of Scotland schließt 162 Filialen
Die Royal Bank of Scotland (RBS), gegründet 1727, wird in diesem Jahr 162 Filialen in England und Wales schließen. Es werden knapp 800 Arbeitsplätze abgebaut und damit zahlreiche persönliche Kundenbeziehungen aufgelöst.
RBS sagte, dass der Stellenabbau das Resultat eines Abkommens sei, das mit der Europäischen Union letztes Jahr erzielt wurde. Ursprünglich sollten 300 Niederlassungen verkauft werden, um den Wettbewerb zu erhöhen. Man konnte jedoch keinen Käufer finden und nun sollen in diesem Jahr 60 Prozent geschlossen werden. Die Schließungen betreffen Niederlassungen in ganz England und Wales - davon elf in London. Die Bank gab bekannt, dass 109 Filialen im Juli und August schließen und 53 im November, wobei 792 Mitarbeiter entlassen werden sollten, so The Guardian.
Nach der letzten Kürzungsrunde wird die Bank noch 859 Filialen haben, rund 1.000 weniger als Ende 2014. Nicky Morgan, Vorsitzender des einflussreichen Treasury-Komitees, kritisierte die Entscheidung der RBS und sagte, dass die Regierung möglicherweise eingreifen müsse, wenn sich die finanzielle Lage weiter verschlechtert. Die RBS befindet sich immer noch zu 71% im Besitz der Steuerzahler.
Jonathan Reynolds sagte: "Diese Schließungen und Arbeitsplatzverluste sind verheerend für die RBS-Mitarbeiter und die Gemeinden, denen sie dienen. Es müssen konkrete Pläne aufgestellt werden, um sicherzustellen, dass Kunden nicht darunter leiden."
Die Gewerkschaft Unite forderte die RBS auf, ihre "katastrophalen Pläne" zu stoppen. Sie sagt, dass in 71 der 162 Standorte, die geschlossen werden sollen, die Kunden gezwungen sein werden, eine Entfernung zur nächsten Filiale von 25 Meilen zurückzulegen. Rob MacGregor von Unite: "Der Absturz der TSB-Computersysteme letzte Woche hat ohne Frage gezeigt, dass das Bankensystem sein Filialnetz mehr braucht als je zuvor. Unite fordert das Management der Royal Bank of Scotland auf, ihre Verantwortung gegenüber den Gemeinden im ganzen Land nicht aufzugeben."
RBS gab an, dass die Zahl der Filialtransaktionen in England und Wales seit 2014 um 30 Prozent gesunken sei, während die Zahl der mobilen Transaktionen im gleichen Zeitraum um 74 Prozent stiegen. Die Zahl der Kunden, die Mobile Banking nutzen, ist um 53 Prozent gewachsen. Letzte Woche berichtete RBS über Gewinne im ersten Quartal, die sich mit 792 Millionen Pfund mehr als verdreifacht haben. Der weitere Weg scheint bereits beschlossen zu sein, denn RBS verbessert das Telefonbanking und die Online- und App-Messaging-Dienste. Das Bankhaus hat eine spezialisierte Task Force eingerichtet, die den Kunden helfen soll, den Umgang mit der neuen Banktechnologie zu erlernen.
Es geht in Großbritannien auch um die Innenstädte, denn wenn zahlreiche Läden schließen und die Bankfilialen dicht machen, dann steht ein großer Wandel bevor.
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