Disruption
Das Ende des traditionellen Bankwesens? Hoffentlich!
Banken müssen bereit sein, ihre Geschäftsmodelle zu reflektieren und mit ihnen zu brechen. Gegenwärtige Produkte und Dienstleistungen zum Maßstab für das Kommende zu machen, ist daher zu kurz gedacht. Die Kultur und die Begeisterung für das „Sich-immer wieder-neu-Erfinden“ ist der einzig zuverlässige Begleiter, um immer wieder Trends zu setzen und ganz vorne mitzuspielen.
Reife – kaum ein Begriff ist schillernder für große und erfolgreiche Banken. Als Synonym für den Höhepunkt einer Entwicklung kündet sie bereits vom drohenden Verfall. Denn der Erfolg von gestern und heute führt häufig dazu, dass die Veränderungsbereitschaft für morgen nachlässt. Schwache Innovationsinitiativen sind die Folge und Ursache für zukünftiges Scheitern. Viele Banken versuchen erst gar nicht, etwas dagegen zu tun. Das Zinstief wird konsequent ausgesessen. Das Potential der Digitalisierung wird von den Banken eher für marginale Fortschritte im Bereich Customer Experience und zur Erzeugung von kurzfristig neuen Kaufimpulsen ihrer traditionellen Produkten genutzt.
Doch der Marketingkampf um die beste Bank in Deutschland verstellt allzu leicht den Blick auf das Wesentliche: Die Erarbeitung eines echten Vorsprungs - und dies gilt insbesondere mit Blick auf die digitale Transformation.
Nicht nur für Banken. Auch für die Größten eine Kunst: Ganz oben bleiben. Am Besten gelingt das mit Vorsprung.
Die Zeitschrift Forbes veröffentlicht jährlich eine Liste der 100 weltweit erfolgreichsten Unternehmen. Sie gelten in ihrer jeweiligen Branche als klar führend und werden oft als positive Beispiele für erfolgreiches Management genannt. Daher würde man erwarten, dass viele dieser Unternehmen auch langfristig erfolgreich sind. Allerdings beträgt ihre Verweildauer in der Forbes-Liste durchschnittlich nur 16 Jahre. Alle Unternehmen, die in diese Liste aufgenommen werden, sind zum jeweiligen Zeitpunkt hervorragend im Vergleich zu ihren Wettbewerbern aufgestellt und verfügen in aller Regel über herausragende Produkte und Prozesse. Dennoch sind viele von ihnen nicht fähig, diese positive Situation zumindest über ein Jahrzehnt hinweg aufrechtzuerhalten.
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Grund für die oftmals dramatisch abnehmende Wettbewerbsfähigkeit ist in den allermeisten Fällen fehlende Innovationskraft. Dieser Mangel an Innovation führt zu einer begrenzten Fähigkeit der Unternehmen, sich an ein wandelndes Umfeld mit neuen Technologien, Wettbewerbern und Märkten anzupassen. Daraus entsteht häufig eine Abwärtsspirale sinkender Einnahmen und schrumpfender Marktanteile. Neue und anpassungsfähigere Konkurrenten gewinnen die Oberhand, sodass ein vor Kurzem noch erfolgreiches Unternehmen plötzlich um sein Überleben kämpfen muss.