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    Disruption  1362  0 Kommentare Das Ende des traditionellen Bankwesens? Hoffentlich! - Seite 2

    Dies lässt sich auch hervorragend daran beobachten, wie sich die Zusammensetzung des DAX im Laufe der Jahre entwickelt hat. Die in Abbildung dargestellten Unternehmen waren alle schon im DAX gelistet und zum jeweiligen Zeitpunkt auch international höchst renommiert. Aktuell finden sie sich jedoch nicht mehr im DAX aufgrund eines Zusam- menschlusses (6 Firmen), einer Übernahme (7 Firmen) oder einer Verdrängung durch ein anderes Unternehmen (13 Firmen). Seit der Gründung des DAX 30 im Jahr 1988 sind nur 16 Unternehmen ununterbrochen bis heute darin vertreten.

    Ehemalige DAX 30 Konzerne, (Quelle: https://ili-consulting.de; DAX 30 Studie Innovation)

    Banken müssen bereit sein, ihre Geschäftsmodelle zu reflektieren und mit ihnen zu brechen.

    Was ist Vorsprung? Etwas verändern. Auf der Welt. In den Köpfen. Grundlegend. Um etwas verändern zu können, benötigen Banken Chancenintelligenz. Eine Kompetenz, die sich unter anderem in der Bereitschaft äußert, aus externem Wissen Potenziale für die eigene Arbeit zu erkennen. Dies sowie ein guter Überblick und der Mut zu einem radikalen Perspektivwechsel sind die Schlüssel, um selbst den Trend zu setzen. 

    Echte Innovationen erfordern die Freisetzung und Orchestrierung unkonventioneller Denkweisen außerhalb der Komfortzone der Banken, die ihre Chancenintelligenz wieder mobilisieren müssen. Banken müssen bereit sein, ihre Geschäftsmodelle zu reflektieren und mit ihnen zu brechen, um aus neuer Perspektive noch größere Vorteile zu extrahieren. Dabei gilt stets, das nur derjenige, der eine Idee urbar macht ein Innovator ist - und nicht derjenige, der sie hat. 

    Doch der Wille zu Neuem reibt sich zu häufig in der Planung und der ständigen Anpassung auf. Wirkungsgradverluste entstehen und machen Menschen im Unternehmen mürbe. Oft dient dann fatalerweise die vergiftete Komfortzone und die ausschließliche Fokussierung auf das operative Tagesgeschäft als Quell der Erholung. Die Komfortzone verwandelt sich dann schnell zum Innovationskoma mit Inaktivität hinsichtlich neuer Ideen und Konzepte. 

    Ein stärkerer Fokus auf Innovation ist in den meisten Banken unbedingt erforderlich und ohne echte Alternative, denn nur hiermit kann erfolgreich auf die steigende Technologiedynamik und neue Marktanforderungen sowie disruptiven Wandel reagiert werden. Eine stärkere Professionalisierung der Innovationsaktivitäten ist daher pure Notwendigkeit. 

    Was ist also zu tun? Banken sollten mit Blick auf das Lokalisieren neuer Chancen im Zusammenhang mit Trends wie z.B. Blockchain und der Distributed Ledger Technologie bereit sein, ihr eigenes Geschäftsmodell zu zerstören. Genau hier setzen FinTechs an. FinTechs sind Mobilisierer mit digitaler Chancenintelligenz und dem Fokus zur Umsetzung. Wann werden Banken endlich unversehens von Innovatoren überrascht, marginalisiert oder sogar verdrängt? Wenn viele traditionelle Banken nicht innovativer werden, sterben sie im Kontext von Blockchain und ähnlichen Trends mittelfristig aus. Hoffentlich. Denn die schöpferische Zerstörung hat schon immer einen echten Vorsprung gebracht.

    Erfolg birgt die Gefahr zunehmender Trägheit. Gegenwärtige Produkte und Dienstleistungen zum Maßstab für das Kommende zu machen, ist daher zu kurz gedacht. Die Kultur und die Begeisterung für das „Sich-immer wieder-neu-Erfinden“ ist der einzig zuverlässige Begleiter, um immer wieder Trends zu setzen und ganz vorne mitzuspielen.

     

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    Dr.-Ing. Serhan Ili
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    Dr.-Ing. Serhan Ili ist Gründer und CEO der ILI CONSULTING AG. Er berät führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen im Bereich Innovation und Digitalisierung. Er veröffentlicht regelmäßig Artikel, z.B. im Harvard Business Manager und Bücher zu unterschiedlichen Themen, z.B. Digital or Dead. Er ist anerkannt als Experte für Innovation und digitale Transformation und wird regelmäßig für Presseinterviews angefragt, z.B. vom manager magazin, DIE ZEIT und Wirtschaftswoche. Dr. Ili studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe (TH). Er promovierte zudem bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG im Entwicklungszentrum Weissach zum Ingenieur.
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    Verfasst von Dr.-Ing. Serhan Ili
    Disruption Das Ende des traditionellen Bankwesens? Hoffentlich! - Seite 2 Die Innovation in Prozessen, Produkten und Geschäftsmodellen ist stets mit schöpferischer Zerstörung verbunden. Sie lebt vom Wagnis. Zweifellos wird viel von Neuerungen und Veränderungen gesprochen. Auch bei Banken. Doch wenn es darauf ankommt, Ideen und Konzepte in Innovationen umzusetzen, werden bisweilen zahlreiche Gründe herbeigeredet, deren Machbarkeit und Potenziale kleinzureden. Denn immer noch fällt es gerade Banken sehr schwer, die Komfortzone zu verlassen. Immerhin genießen einige den Status „systemrelevant“. Ich nenne es Komfortzone. FinTechs machen das besser und sind agiler. Wann werden Banken endlich unversehens von Innovatoren überrascht, marginalisiert oder sogar verdrängt? Wenn viele traditionelle Banken nicht innovativer werden, sterben sie im Kontext von Blockchain und ähnlichen Trends mittelfristig aus. Hoffentlich. Denn das kann nur gut für uns Kunden sein, wenn etwas Bewegung in die Branche kommt.

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