ESM-Chef Regling warnt vor nächster Finanzkrise
LUXEMBURG/DUBLIN (dpa-AFX) - Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, warnt vor einer neuen Finanzkrise in Europa. Deshalb müssten nun dringend Reformen umgesetzt werden. "Es ist sicher, dass es eine nächste Krise geben wird", sagte Regling am Mittwoch in Dublin. Unklar sei nur der Zeitpunkt. "Wenn wir es versäumen, die Währungsunion jetzt zu vertiefen, wird die nächste Krise uns zwingen, es zu tun."
Bei den Reformen geht es vor allem um die Einführung eines gemeinsamen Sicherungssystems für Sparguthaben sowie den Ausbau des ESM zu einem europäischen Währungsfonds.
Vor allem in Deutschland gibt es erhebliche Vorbehalte gegen die Sicherung. Banken fürchten, im Zweifelsfall für Geldinstitute in Krisenländern haften zu müssen. Beim Ausbau des ESM, der Hilfskredite gegen Reformauflagen an pleitebedrohte Länder vergeben kann, ist umstritten, inwieweit das EU-Parlament ihn künftig kontrollieren und welche Aufgaben er übernehmen könnte.
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Die 19 Euro-Länder sind nach Jahren der Krise im Moment in einer Phase des Aufschwungs. Von einst fünf ESM-Programmländern - Irland, Spanien, Portugal, Zypern, Griechenland - ist nur noch letzteres auf Hilfen angewiesen. Das Kreditprogramm für Athen im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro endet im August./asa/DP/tos