Beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien bedroht deren Marktfähigkeit - zusätzliche Maßnahmen nötig, um Ziele zu erreichen
Berlin/Oxford (ots) -
- Neues Ziel der Bundesregierung - 65 Prozent erneuerbare Energien
bis 2030 - schwächt die Wettbewerbsfähigkeit grünen Stroms:
Einnahmen von Windkraftanlagen könnten um ein Drittel sinken
- Je größer der Anteil der erneuerbaren Energien an der
Erzeugungskapazität, desto geringer die Einnahmen der Betreiber
- Ohne weitere Maßnahmen könnte sich der Markteintritt
subventionsfreier Anlagen um Jahre verzögern
Die Bundesregierung will den Anteil der erneuerbaren Energien an
der Erzeugungskapazität bis 2030 auf 65 Prozent erhöhen; bisher waren
50 Prozent geplant. Gleichzeitig hat Wirtschaftsminister Peter
Altmaier kürzlich angekündigt, dass neue Anlagen für erneuerbare
Energien bereits in fünf Jahren ohne Subventionen marktfähig sein
würden. Doch beides zu erreichen könnte schwierig werden, wie eine
Studie des Energiemarktanalysten Aurora Energy Research zeigt.
Demnach untergräbt der verstärkte Ausbau von Solaranlagen und
Windkraftwerken deren eigene Einnahmemöglichkeiten: Denn die
Kraftwerke produzieren nur dann Strom, wenn der Wind bläst oder die
Sonne scheint. Da die Wetterbedingungen für viele Anlagen
gleichzeitig gelten, sinkt in besonders wind- und sonnenreichen
Zeiten der Marktpreis für Strom und damit die Einnahmen der Betreiber
- und dies umso mehr, je höher die Zahl der Anlagen ist. Der
ambitionierte Ausbau erneuerbarer Kapazitäten, wie ihn die Regierung
beschlossen hat, könnte somit die Wettbewerbsfähigkeit neuer Anlagen
um mehrere Jahre verzögern.
"Unsere Berechnungen zeigen: Wenn der Anteil der Erneuerbaren im
Jahr 2030 von 50 auf 65 Prozent erhöht wird, sinken die Einnahmen
eines typischen Windkraftwerks am Strommarkt um ein Drittel", sagt
Manuel Köhler, Managing Direktor von Aurora Energy Research
Deutschland. "Das lässt sich selbst unter sehr optimistischen
Annahmen zur weiteren Kostensenkung von Erneuerbaren nur schwer
wieder wettmachen." Um das ehrgeizige Ziel dennoch zu erreichen,
müsse daher entweder die bisherige Subventionspolitik fortgesetzt
oder die regulatorischen Rahmenbedingungen seitens der Regierung
massiv verbessert werden. "Dazu gehört nicht nur eine Lösung für das
Problem der Kannibalisierung des Marktpreises", sagt der Experte. "Es
betrifft auch die Finanzierung und vertragsrechtliche Fragen."
CO2-Mindestpreis würde Wettbewerbsfähigkeit steigern
Als mögliche Maßnahme nennt die Studie unter anderem den
Mindestpreis für CO2, den die Bundesregierung bisher ablehnt. Diese
untere Preisgrenze für jede Tonne emittiertes CO2 würde den EU-weiten
Handel mit Emissionszertifikaten ergänzen und den Betreibern
- Neues Ziel der Bundesregierung - 65 Prozent erneuerbare Energien
bis 2030 - schwächt die Wettbewerbsfähigkeit grünen Stroms:
Einnahmen von Windkraftanlagen könnten um ein Drittel sinken
- Je größer der Anteil der erneuerbaren Energien an der
Erzeugungskapazität, desto geringer die Einnahmen der Betreiber
- Ohne weitere Maßnahmen könnte sich der Markteintritt
subventionsfreier Anlagen um Jahre verzögern
Die Bundesregierung will den Anteil der erneuerbaren Energien an
der Erzeugungskapazität bis 2030 auf 65 Prozent erhöhen; bisher waren
50 Prozent geplant. Gleichzeitig hat Wirtschaftsminister Peter
Altmaier kürzlich angekündigt, dass neue Anlagen für erneuerbare
Energien bereits in fünf Jahren ohne Subventionen marktfähig sein
würden. Doch beides zu erreichen könnte schwierig werden, wie eine
Studie des Energiemarktanalysten Aurora Energy Research zeigt.
Demnach untergräbt der verstärkte Ausbau von Solaranlagen und
Windkraftwerken deren eigene Einnahmemöglichkeiten: Denn die
Kraftwerke produzieren nur dann Strom, wenn der Wind bläst oder die
Sonne scheint. Da die Wetterbedingungen für viele Anlagen
gleichzeitig gelten, sinkt in besonders wind- und sonnenreichen
Zeiten der Marktpreis für Strom und damit die Einnahmen der Betreiber
- und dies umso mehr, je höher die Zahl der Anlagen ist. Der
ambitionierte Ausbau erneuerbarer Kapazitäten, wie ihn die Regierung
beschlossen hat, könnte somit die Wettbewerbsfähigkeit neuer Anlagen
um mehrere Jahre verzögern.
"Unsere Berechnungen zeigen: Wenn der Anteil der Erneuerbaren im
Jahr 2030 von 50 auf 65 Prozent erhöht wird, sinken die Einnahmen
eines typischen Windkraftwerks am Strommarkt um ein Drittel", sagt
Manuel Köhler, Managing Direktor von Aurora Energy Research
Deutschland. "Das lässt sich selbst unter sehr optimistischen
Annahmen zur weiteren Kostensenkung von Erneuerbaren nur schwer
wieder wettmachen." Um das ehrgeizige Ziel dennoch zu erreichen,
müsse daher entweder die bisherige Subventionspolitik fortgesetzt
oder die regulatorischen Rahmenbedingungen seitens der Regierung
massiv verbessert werden. "Dazu gehört nicht nur eine Lösung für das
Problem der Kannibalisierung des Marktpreises", sagt der Experte. "Es
betrifft auch die Finanzierung und vertragsrechtliche Fragen."
CO2-Mindestpreis würde Wettbewerbsfähigkeit steigern
Als mögliche Maßnahme nennt die Studie unter anderem den
Mindestpreis für CO2, den die Bundesregierung bisher ablehnt. Diese
untere Preisgrenze für jede Tonne emittiertes CO2 würde den EU-weiten
Handel mit Emissionszertifikaten ergänzen und den Betreibern
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