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Amazon in Leipzig wird erneut bestreikt
LEIPZIG (dpa-AFX) - Im Amazon -Versandlager in Leipzig ist am Montag erneut gestreikt worden. Nach Angaben von Verdi beteiligten sich rund 400 Mitarbeiter der Früh-, Spät- und Nachtschicht an dem Ausstand. Amazon selbst sprach von 170 Streikenden. Somit habe sich nur ein kleiner Teil der Belegschaft beteiligt.
Die Gewerkschaft hatte ab Mitternacht zu dem eintägigen Streik aufgerufen. Verdi wollte nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass bei Amazon anders als im Einzel- und Versandhandel kein Urlaubsgeld gezahlt werde. Auch Lohnerhöhungen gebe es derzeit keine. Amazon erklärte, die Löhne seien im vorigen Herbst erhöht worden.
Verdi fordert von Amazon seit inzwischen mehr als fünf Jahren die Aufnahme von Tarifverhandlungen analog zum Einzel- und Versandhandel. Das Unternehmen lehnt dies strikt ab. Amazon sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende dessen, was in der Logistikbranche üblich sei.
Unterdessen entschied das Arbeitsgericht Leipzig, dass die diesjährige Betriebsratswahl bei Amazon in der Messestadt ungültig gewesen ist. Das Gericht begründete seinen Beschluss vom 21. Juni damit, dass der Betriebsrat die falsche Größe hatte. Betriebe mit regelmäßig bis zu 2000 Mitarbeitern dürften demnach 17 Mitglieder haben. Bei Amazon in Leipzig wurden jedoch 19 Mitglieder gewählt.
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Sowohl der Arbeitgeber als auch nicht zur Wahl zugelassene Bewerber hatten die Wahl angefochten. Laut Gericht muss neugewählt werden, wenn der Beschluss rechtskräftig wird. (Az.: 7 BV 39/18)/bz/mkl/DP/she