Kupfer

Auf der Suche nach einem tragfähigen Boden

Das könnte jetzt bitter werden. Ausgehend vom Juni-Hoch bei knapp 3,30 US-Dollar hat Kupfer innerhalb kurzer Zeit knapp 10 Prozent verloren. Wichtige Unterstützungen gingen während der Rückzugsbewegung verloren. Eine imposante Doppeltopformation thront drohend über dem Chartverlauf. 

Am Kupfermarkt wird man offenkundig immer vorsichtiger. Der (ängstliche) Blick richtet sich vor allem in Richtung USA, deren Handelspolitik zuletzt noch einmal deutlich an Schärfe und Härte gewonnen hat. Aktuell arbeitet sich Trump hauptsächlich an China ab. Und da China für die Rohstoffmärkte ein bestimmender Faktor ist, ist die Unsicherheit groß…

In unserer letzten Kommentierung zu Kupfer (15.06.) hieß es bezüglich der charttechnischen Lage u.a. „[…] Aus charttechnischer Sicht führte der jüngste Aufwärtsimpuls dazu, dass der Widerstand bei 3,14 US-Dollar überwunden und die bis dato dominierende Konsolidierungsformation somit aufgehebelt wurde. Dass Kupfer allerdings am Dezember-Hoch bei knapp 3,30 US-Dollar scheiterte, birgt nun wiederum die Gefahr eines Doppeltops in diesem Bereich. Vor diesem Hintergrund wäre ein erneutes Unterschreiten der 3,14 US-Dollar ein Warnsignal. Insofern sollte dieser Marke eine große Bedeutung beigemessen werden.“

Wenn man so will, gewann das Doppeltop in den letzten Handelstagen an Strahlkraft und Bedeutung, denn die 3,14 US-Dollar wurden mittlerweile deutlich unterschritten. Dass sich das Ganze ohne nennenswerte Gegenwehr vollzog, ist bedenklich.

Mit aktuell 2,99 US-Dollar droht nunmehr der Verlust der 3,00 US-Dollar-Marke, die zumindest psychologische Bedeutung haben dürfte. Die aus charttechnischer Sicht relevante Unterstützungszone liegt im Bereich um 2,90 US-Dollar. Ein Rutsch unter diese Zone sollte unter bullischen Aspekten unbedingt vermieden werden.

Kurzum: Kupfer befindet sich in einem schwierigen Umfeld noch immer auf der Suche nach einem tragfähigen Boden. Die Chance, dass dieser womöglich im Bereich um 2,90 US-Dollar gefunden werden kann, ist durchaus gegeben. Doch die hohe Bewegungsdynamik der bisherigen Korrektur lässt nicht viel Gutes erwarten. Oberhalb von 3,14 US-Dollar entspannt sich die Lage ein wenig, während unterhalb von 2,90 US-Dollar eine Neubewertung der Lage zu erfolgen hat.