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    Türkeigeschäft  516  0 Kommentare Zahlungsrisiken erhöhen sich weiter

    Köln (ots) - Für zahlreiche Lieferanten und Dienstleister von
    türkischen Unternehmen sind die Forderungsrisiken in den vergangenen
    Monaten weiter gestiegen. Eine aktuelle Analyse des internationalen
    Kreditversicherers Atradius zeigt, dass sich das Zahlungsverhalten in
    mehreren Kernbranchen des Landes weiter verschlechtert hat und es
    trotz verlängerter Zahlungsziele zu mehr Zahlungsverzögerungen kam.
    Für das laufende Jahr gehen die Risikoexperten des Versicherers davon
    aus, dass sich die Insolvenzzahlen unter anderem in den Branchen Bau,
    Einzelhandel, Metall beziehungsweise Stahl und Textil erhöhen werden.
    Insgesamt dürften die Firmenpleiten in der Türkei 2018 auf einem
    hohen Niveau bleiben, nachdem sie 2017 bereits erheblich zugenommen
    hatten.

    "Die Türkei weist ein hohes Leistungsbilanzdefizit auf und ist
    stark von Importen abhängig", sagt Dr. Thomas Langen, Senior Regional
    Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius. "Durch den
    anhaltenden, rapiden Wertverlust der Lira wird dies zunehmend zum
    Problem. Viele türkische Unternehmen haben einen hohen
    Fremdwährungsschuldenstand. Die jüngsten Zinserhöhungen der
    türkischen Notenbank konnten den Währungsverfall nicht aufhalten und
    erhöhen den Druck zusätzlich. Die Schuldenlast ist bei zahlreichen
    Abnehmern mittlerweile sehr bedenklich und lässt das Risiko für einen
    Zahlungsausfall bei Lieferanten und Dienstleistern deutlich
    ansteigen."

    Firmen, die auf Importe angewiesen sind und deren Hauptmarkt die
    Türkei ist, drohen aufgrund der schwächelnden Lira auch von anderer
    Seite finanzielle Engpässe: Die Abwertung der heimischen Währung
    erhöht ihre Einkaufskosten, daher wird es für sie zunehmend
    schwieriger, den steigenden Beschaffungssaufwand (in Euro oder
    US-Dollar) mit Einnahmen in Lira auszugleichen. Unternehmen aus dem
    Energiesektor und der herstellenden Industrie (unter anderem Chemie,
    Maschinenbau und Komponentenanbieter) sind diesem Risiko besonders
    ausgesetzt.

    Mehrere Branchen mit besonders hohen Ausfallrisiken

    Aus Sicht von Atradius herrscht in den folgenden türkischen
    Branchen derzeit ein besonders hohes Forderungsausfallrisiko:

    Der Bausektor leidet insbesondere unter den geringen
    Wohnungsbauaktivitäten. Die große Zahl an Wettbewerbern auf dem Markt
    hat die Margen vieler Unternehmen zusammenschrumpfen lassen. Mit den
    höheren Zinsen und steigenden Rohstoffpreisen, insbesondere für
    Betonstahl, hat sich die Situation in der Branche seit Ende
    vergangenen Jahres noch einmal verschlechtert. Die Insolvenzen in dem
    Sektor sind bereits 2017 gestiegen. In diesem Jahr dürfte es nach
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