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DAX – Keine leichte Aufgabe
437 DAX – Keine leichte Aufgabe
Er hat es nicht leicht, der deutsche Leitindex, in diesen Tagen. Auf den ersten Blick läuft es zwar rund bei den Blue Chips, die nach fünf positiven Sitzungen in Folge immerhin 2,8% aufsattelten und damit die bisherige Juli-Performance 2018 auf stolze 3,7% ausbauten. Sobald das Bild jedoch ein wenig herangezoomt wird, zeigt sich, dass der DAX mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen hat. Und damit meinen wir gar nicht den gestrigen Handelstag, der mit einem Minus von 0,6% die gerade erwähnte Juli-Bilanz wieder etwas schmälert. Gemeint ist vielmehr die charttechnische Ausgangslage:
Denn da hat der Index zwar – nach zähem Ringen und einigen Anläufen – die 12.600er-Schlüsselstelle hinter sich gelassen und ist zwischenzeitlich sogar über die 12.700er-Marke vorgerückt. Zu mehr hat es dann aber bislang eben noch nicht gereicht; ein erster Ausflug an die 200-Tage-Linie bei 12.778 Punkten endete am Mittwoch folgenlos, der DAX markierte bei 12.779 zwar sein Tages-, Wochen- und Monatshoch, konnte das Niveau jedoch nicht bis zur Schlussglocke halten. Dabei wäre der Sprung über den langfristigen Durchschnitt jetzt wichtig, um anschließend auch in die November-Schiebezone oberhalb von 12.850 zurückkehren zu können und von dort die runde 13.000er-Barriere ins Visier zu nehmen!
Stattdessen gestern die Konsolidierung, und die lässt den Blick zur Unterseite unvermeidlich werden: Nachdem das kleine Gap vom Mittwoch am Nachmittag vollständig geschlossen wurde, könnte jetzt auch die 12.600er-Schlüsselstelle noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Federn die Notierungen dort nach oben ab – perfekt, Pullback geglückt! Fallen die Blue Chips dagegen in Richtung 12.450/12.425 zurück, würde sich das bullishe Chartbild Schritt für Schritt wieder eintrüben, bis die Erholung im Bereich von 12.300/12.260 endgültig ad acta gelegt werden müsste.
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
12.686,29 Pkt.
+ / –
-79,65 Pkt. / -0,62%
Hoch / Tief
12.759,42 Pkt. / 12.658,37 Pkt.
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
Deutsche Post – Überraschung!
Die Deutsche Post an der Spitze des DAX-Tableaus – damit hatte gestern nicht jeder gerechnet! Dabei setzte die Aktie lediglich die jüngste Erholung fort, die nach den deutlichen Kursverlusten im Mai und Juni mehr als überfällig wurde. Aus charttechnischer Sicht ist die Bodenbildung im Bereich der 28-Euro-Marke jedenfalls geglückt, und könnte nun mit einem Sprung zurück über 29 Euro (erster Schritt) und vor allem über die 30er-Barriere (zweiter Schritt) erfolgreich abgeschlossen werden. Von dort wäre dann ein schneller Sprint bis an die nächste Hürde bei 33 Euro denkbar, womit die drei rabenschwarzen Sell-off-Sitzungen vom 08. – 12. Juni (-10%) egalisiert wären. Gänzlich gebannt sind die Risiken auf der Unterseite allerdings (noch) nicht: Sobald die Papiere wieder in den Rückwärtsgang schalten, rückt sofort die 28er-Haltezone erneut in den Fokus; sollte die Aktie unter das bisherige Jahrestief bei 27,23 Euro abrutschen, wäre die Bodenbildung Makulatur – und die nächste Verkaufswelle könnte die Scheine bis in den Bereich um 26 Euro drücken!
Schlusskurs
29,07 €
+ / –
0,33 € / 1,15%
SAP – Kritisches Chartbild!
Und wir machen einen weiten Satz ans andere Ende des DAX-Tableaus und finden dort: SAP! Die legten gestern (gute!) Zahlen vor, die Aktie geriet dennoch erheblich unter Druck und gab per Saldo über 3% ab. Damit sind die Papiere wieder in Richtung der runden 100-Euro-Marke unterwegs, und sollte diese Haltelinie brechen, droht der Absturz an die wichtige 98er-Unterstützung. Und: Bei Kursen auf diesem Niveau würde sich im Chart ein Doppel-Top vollenden, das – sofern es bearish aufgelöst wird – Abwärtspotenzial bis in den Bereich um 93/92 Euro bereithält. Wichtig zu wissen: Knapp oberhalb (93,48 Euro) dieser Haltezone verläuft auch der GD200, sodass zusätzlich ein Trendwechsel drohen könnte! Kann sich SAP – immerhin das wertvollste Unternehmen im DAX – indes an der 100er-Marke nach oben abdrücken, könnte aus dem Doppel- ganz schnell ein Dreifach-Hoch werden; dann nämlich, wenn der nächste Angriff auf das amtierende Allzeithoch bei 105,28 Euro vom 15. Juni gestartet wird!
Schlusskurs
100,98 €
+ / –
-3,70 € / -3,53%
Platin – 800er-Marke als Zünglein an der Waage
Keine Atempause bei den Edelmetallen – auch gestern ging der Ausverkauf bei Gold (neues Jahrestief!), Silber (neues Jahrestief) & Co weiter! Besonders heftig erwischte es dabei Platin, das allein auf Wochensicht knapp 2,5% an Wert verlor und die Negativ-Bilanz für 2018 auf aktuell -13% ausbaute. Im Chart sind die Kurse dabei an die 800-Dollar-Marke und damit auf den niedrigsten Stand seit 2008 (!) zurückgefallen! Im Tief rutschte Platin gestern sogar bis auf 793,50 USD ab, womit die 800er-Barriere das Zünglein an der Waage werden könnte: Gelingt es dem Edelmetall jetzt, auf diesem Niveau eine Gegenbewegung zu starten, wäre eine Erholung bis an die nächsten Widerstände zwischen 830 und 850 USD denkbar. Von dort würde sich sogar Platz bis an die Hürden bei 860/870 USD und 880 USD eröffnen, bevor die wichtige 900er-Marke wieder in den Fokus rückt. Auf der Unterseite ist dagegen Vorsicht geboten: Die nächsten Unterstützungen wären dann erst bei 780 und 750 USD zu finden, bevor es bereits um die 700-Dollar-Schwelle gehen würde!
Schlusskurs
809,25 $ (Indikation)
+ / –
-9,00 $ / -1,10%
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