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    Marktkommentar  1214  0 Kommentare Stephen H. Dover (Franklin Templeton): Perspektiven zum Thema „Disruption“

    „Disruption“ – es zeigt sich, dass die laufenden Umwälzungen weit über reine Technologiethemen hinausgehen.

    Während unsere Analysten die Welt bereisen, um Unternehmen näher unter die Lupe zu nehmen, hören sie viel über das Thema „Disruption“ – die Fähigkeit neuer, häufig technologiebasierter Unternehmen, den Status Quo zu durchbrechen. Stephen Dover, Head of Equities, liefert drei Beispiele für grundlegende Veränderungen außerhalb des Technologiesektors.


    Disruption Nr. 1: Verlagerung des weltweiten Konsums

    Asien stört und durchbricht derzeit die Dominanz der USA im Hinblick auf weltweite Konsummuster. In den letzten Jahren haben zahlreiche asiatische Länder, insbesondere dicht bevölkerte Länder wie China, Indien und Indonesien, einen deutlichen Anstieg des inländischen Konsums verzeichnet. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, wächst der Konsum in diesen Ländern stärker als in den USA, wodurch der Konsum auf globaler Ebene ausgewogener wird als in der Vergangenheit.


    Grafik: Konsumwachstum in Asien übersteigt das der USA


    Disruption Nr. 2: Inflation bei finanziellen Vermögenswerten

    Seit der weltweiten Finanzkrise des Jahres 2008 haben Zentralbanken rund um den Globus der Weltwirtschaft enorme Mengen an Liquidität zugeführt, um diese zu stützen. Diejenigen unter uns, die Volkswirtschaft studiert haben, waren sich sicher, dass dies zu einer massiven weltweiten Inflation führen würde.

    Bislang ist das jedoch noch nicht der Fall gewesen, auch wenn wir inzwischen in mehreren Märkten erste Anzeichen für eine Belebung der Inflation beobachten. Einer der Gründe hierfür könnte das massive Wachstum der Weltbevölkerung sein, die dazu führt, dass die Arbeitskosten niedrig bleiben.

    Nichtsdestotrotz haben wir aufgrund dieser weltweiten Konjunkturprogramme eine andere Art von Inflation beobachten können, die sich nicht in den typischen Verbraucherpreisindizes niederschlägt. Wir reden hier von der Vermögenspreisinflation, da ein Großteil der von den Zentralbanken zur Ankurbelung der Wirtschaft freigegebenen Gelder in die Aktienmärkte, die Immobilienmärkte und andere Vermögenswerte geflossen ist.

    Hierdurch hat sich letztlich ein Vermögenseffekt eingestellt. Diejenigen, die nach der weltweiten Finanzkrise an ihren Vermögenswerten festgehalten haben, haben eine phänomenale Entwicklung verzeichnet. So hat sich in den USA das durchschnittliche Haushalts-Nettovermögen nahezu verdoppelt, von 105.000 USD im Jahr 2008 auf 199.000 USD im Jahr 2017, wie die nachfolgende Grafik zeigt.


    Grafik: Nettovermögen der US-Haushalte seit der weltweiten Finanzkrise


    Disruption Nr. 3: Populismus

    In den letzten Jahren haben wir in den USA und Europa eine immer stärker werdende populistische Bewegung beobachtet.

    Unserer Ansicht nach spiegelt sich hierin der Anstieg des Individualismus wider, gepaart mit einem weitläufigen Misstrauen gegenüber der bestehenden Zivilgesellschaft. Viele Menschen fühlen sich ausgeschlossen und beginnen, die bestehenden Instanzen in Frage zu stellen. Dies mag teilweise auch mit demografischen Veränderungen zusammenhängen.

    In den USA etwa scheint die desillusionierte ältere Generation erheblich zum Wahlsieg Donald Trumps beigetragen zu haben. Zu seinen Unterstützern zählen zahlreiche Menschen, denen es heute schlechter geht als früher.

    In Europa zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: hier hat der Erfolg populistischer Parteien an der Wahlurne zu einer erhöhten Unsicherheit und Volatilität beigetragen.

    Unserer Einschätzung nach hat die wirtschaftliche Trägheit in Europa und den USA, gepaart mit einem zunehmenden Grad an Misstrauen, den Aufstieg des Populismus beschleunigt.

    In der Vergangenheit hat die USA über Zehn-Jahres-Zeiträume stets ein durchschnittliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3 % erzielt.

    Wie die nachfolgende Grafik jedoch zeigt, haben die USA ein solches BIP-Wachstum in den letzten zehn Jahren nicht mehr erreicht.


    Grafik: BIP-Wachstum der USA seit 2007



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