Deutsche Anleihen geben nach - Türkische Rendite auf Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Händler nannten die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten als Hauptgrund für die Kursverluste. Sichere Anlagen wie Bundesanleihen seien deshalb weniger stark gefragt.
Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,16 Prozent auf 161,99 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf 0,41 Prozent. Im restlichen Euroraum fiel die Entwicklung meist ähnlich aus. In Italien und Spanien sanken die Renditen aber leicht.
Belastet wurden als sicher geltende Anlageformen, zu denen insbesondere Bundesanleihen zählen, durch solide Daten vom deutschen Außenhandel. Trotz Handelsstreitigkeiten und entgegen den Markterwartungen hatten sich die Exporte im Juni auf Vormonatsniveau gehalten. Die Einfuhren, ein Indikator für die Binnennachfrage, waren sogar deutlich gestiegen. Daten aus der deutschen Industrie enttäuschten dagegen.
Zu weiteren Kursverlusten kam es zunächst am türkischen Anleihemarkt. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf einen Rekordwert von 20 Prozent. Zuletzt entspannte sich die Lage etwas.
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Die hohen Risikoaufschläge türkischer Anleihen sind Folge des Disputs zwischen den USA und Ankara wegen eines inhaftierten amerikanischen Pastors sowie des Vertrauensverlusts in die türkische Notenbank. Letzteres geht zurück auf die angekündigte Einflussnahme von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan auf die Geldpolitik./bgf/jsl/he