DAX-FLASH
Türkei-Krise und Bayer-Sorgen dürften Dax belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Angst vor den Folgen der Türkei-Krise für den europäischen Finanzmarkt zieht den Dax am Montag weiter nach unten. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Handelsstart auf 12 310 Punkte und damit 0,92 Prozent unter dem Freitagsschluss. Bereits vor dem Wochenende hatten die Probleme der Türkei und der Verfall der türkischen Währung vor allem Bankenwerte nach unten gezogen. Der Dax hatte letztendlich 2 Prozent eingebüßt.
Am Wochenende verschärfte sich der Ton im Streit zwischen den Nato-Partnern Türkei und USA stark. Der Wert der türkischen Währung sank am Montagmorgen weiter. "Böse Erinnerungen an die Verwerfungen um Griechenland werden wach", warnte Experte Daniel Saurenz von Feingold Research. Neben der Türkei-Krise gibt es noch reichlich andere Baustellen, die auf der Stimmung der Anleger lasten: Der Handelskonflikt zwischen den USA und China schaukelte sich zuletzt weiter hoch und in Sachen Brexit ist nach wie vor keine Lösung für einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union in Sicht.
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Zudem könnten mögliche Kursverluste des Dax-Schwergewichts Bayer den Index mit nach unten ziehen. So ist die Bayer -Tochter Monsanto in den USA im ersten Prozess wegen angeblich verschleierter Krebsrisiken ihres Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat zu einem hohen Schadenersatz verurteilt worden. Allerdings ist es in den USA nicht ungewöhnlich, dass die Strafzahlungen bei solchen Verfahren später erheblich verringert oder die Urteile in der nächsten Instanz wieder einkassiert werden. Analyst Michael Leacock vom Investmenthaus Mainfirst stufte die Bayer-Papiere in einer ersten Reaktion dennoch von "Outperform" auf "Neutral" ab und senkte das Kursziel auf 90 Euro./mis/fba