Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax startet mit Verlusten in den September
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag an die schwache Vorwoche angeknüpft. Der deutsche Leitindex gab am Morgen um 0,37 Prozent auf 12 318,68 Punkte nach. Die Unsicherheit bleibe nicht zuletzt wegen US-Präsident Donald Trump hoch, der ein "schwer einschätzbarer, aber gleichzeitig stark marktbewegender Faktor" sei, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners.
Schwache Vorgaben kamen am Morgen aus Asien, wo die Börsen auch wegen mauer Konjunkturdaten aus China unter Druck gerieten. In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertags "Labor Day" geschlossen, weswegen auch hierzulande mit eher dünnen Umsätzen gerechnet wird.
Der breitere Markt trat am Montagmorgen nahezu auf der Stelle: Der Index der mittelgroßen Werte MDax notierte mit 0,02 Prozent im Plus bei 26 906,75 Punkten. Der TecDax verlor 0,04 Prozent auf 3011,59 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab 0,24 Prozent auf 3384,84 Punkte nach.
Vor allem die internationalen Handelsstreitigkeiten und die Währungsturbulenzen in Schwellenländern machen den Anlegern derzeit zu schaffen. Insbesondere die Währungskrise in der Türkei geriet am Morgen in den Blick: Nachdem die Teuerungsrate dort wegen des Lira-Verfalls im August den höchsten Stand seit gut 15 Jahren erreicht hat, kündigte die türkische Notenbank nun geldpolitische Maßnahmen für ihre Septembersitzung an.
An der Handelsfront goss US-Präsident Trump weiteres Öl ins Feuer. Am Wochenende drohte er dem Kongress im Ringen um ein neues Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada überraschend damit, das Abkommen komplett aufzukündigen. Marktteilnehmer befürchten nach entsprechenden Berichten aus der vergangenen Woche, dass Trump auch den Handelsstreit mit China in den kommenden Tagen durch die Verhängung neuer Strafzölle weiter eskalieren lassen könnte.
Milan Cutkovic von Axitrader schätzt, dass danach Trumps Fokus von China schnell wieder zu den EU-Importen wechseln könnte. "Strafzölle auf europäische Autos sind noch immer möglich." In der vergangenen Woche hatte der US-Präsident den Vorschlag der Europäer als nicht gut genug abgeschmettert, künftig gegenseitig keinerlei Autozölle mehr zu erheben.
Solche Befürchtungen ließen zuletzt die Kurse der Autobauer und ihrer Zulieferer wieder sinken. Auch zum Wochenanfang stand die Branche unter Druck. Die deutschen Autobauer stellten die größten Verlierer im Dax. Volkswagen-Papiere gaben am Index-Ende um mehr als eineinhalb Prozent nach.
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Daneben sorgten vor allem Analystenstudien für Bewegung. Aktien des Online-Marktplatzbetreibers Scout24 setzten sich mit einem Aufschlag von mehr als zwei Prozent an die MDax-Spitze. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung durch die britische Investmentbank HSBC. Analyst Christopher Johnen lobte, dass die Preismacht des Unternehmens dessen dynamisches Gewinnwachstum stütze.
Ein positives Votum durch die Schweizer Bank UBS schob auch die Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag , sie verteuerten sich um mehr als eineinhalb Prozent. Nach fünf durchwachsenen Jahren rechnet Analyst Rory McKenzie nun wieder mit einem nachhaltigem einstelligen Wachstum beim operativen Ergebnis des Unternehmens.
Jungheinrich-Anteilsscheine gehörten ebenfalls zu den MDax-Besten mit einem Aufschlag von rund einem Prozent. Einige Anleger dürften der Empfehlung der Privatbank Hauck & Aufhäuser gefolgt sein, die jüngste Kursschwäche des Gabelstaplerherstellers als günstige Einstiegschance zu nutzen.
Im TecDax zogen sich die Investoren nach dem Abgang des Medigene -Finanzvorstands Thomas Taapken zurück. Der Kurs des Biotechunternehmens gab zeitweise um fast fünf Prozent nach, zuletzt betrug das Minus noch etwas mehr als ein Prozent. Taapken geht aus nicht näher genannten persönlichen Gründen, die Suche nach einem Nachfolger läuft an.
Aktien des Bundesligisten Borussia Dortmund standen nach der torlosen Partie gegen Hannover 96 ebenfalls unter Druck. Die Hannoveraner hatten den Spitzenreiter in dem Derby ausgebremst. Die Papiere verloren gut zwei Prozent an Wert./tav/zb