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Gewinnwarnung bei Zalando: Massiver Kurssturz um über 20 Prozent
Der Kurs der Zalando-Aktie ging heute zum Börsenstart zeitweise um über 20 Prozent in die Knie. Grund war die zweite Änderung der Umsatz- und Gewinnerwartungen innerhalb von sechs Wochen.
Nach der ersten Prognosesenkung von Anfang August muss Zalando schon wieder seine Umsatz- und Gewinnwarnungen nach unten korrigieren. "Ich bin damit nicht glücklich", sagte Zalando-Vorstandsmitglied Rubin Ritter laut "Reuters". Aufgrund der hohen Temperaturen und damit verbundenen umfangreichen Rabattaktionen, seien die Geschäfte schlechter gelaufen, meinte Ritter. Der Start der umsatzstärkeren Herbst- und Wintersaison werde sich "signifikant" nach hinten verschieben. "Um langfristig zu wachsen, investieren wir trotzdem weiter", sagte Ritter.
An der Börse rauschte die Aktie nach der Prognosesenkung in den Keller und brach zum Handelsstart zeitweise um über 20 Prozent auf 33,47 Euro ein. Dies war der tiefste Stand seit August 2016. Zalando kommt auf eine Marktkapitalisierung von 9,11 Mrd. Euro. Im Sog von Zalando geriet auch die Aktie von Kinnevik unter Druck. Sie rauschten in Stockholm um knapp acht Prozent in den Keller. Die Beteiligungsfirma hält gut 31 Prozent an Zalando.
Zalando erwartet für das Gesamtjahr ein Umsatzplus am unteren Ende der angestrebten 20 bis 25 Prozent. Nach der letzten Korrektur der Prognose im August ging Zalando von einem Umsatzplus in der unteren Hälfte der Spanne aus. Beim bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) erwartete das Unternehmen nur noch 150 bis 190 Millionen Euro -zuvor 220 bis 270 Millionen Euro.
An dem langfristigen Ziel, das Geschäft bis 2020 zu verdoppeln, hält Zalando fest. "Wir wachsen weiterhin stärker als der Markt und wollen dies beibehalten", sagte Vorstand Ritter. Um weitere Gewinnwarnungen zu vermeiden, will Ritter beim Einkauf der Waren flexibler werden und das Partnerprogramm ausbauen.
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