checkAd

     291  0 Kommentare NABU fordert rasche Antriebswende bei Lkw

    Berlin/Hannover (ots) - Zum morgigen Start der IAA-Nutzfahrzeuge
    in Hannover fordert der NABU strenge CO2-Grenzwerte auch für Lkw.
    Angesichts des wachsenden Straßengüterverkehrs sei neben
    Effizienzsteigerungen zudem ein beschleunigter Umstieg auf
    elektrifizierte Antriebe auf Basis erneuerbarer Energien dringend
    nötig. So müssten die Hersteller verstärkt auf Alternativen zum
    Verbrennungsmotor setzen und Lkw anbieten, die mit Oberleitungen,
    Wasserstoff oder Batterien betrieben werden.

    NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Wenn sich die Lkw-Branche
    in Hannover für sattes Wachstum feiert, blendet sie gern ihr
    Klimaschutzproblem aus. Hinter den Kulissen tun die Lkw-Hersteller
    alles dafür, um ambitionierte Verbrauchsvorgaben in Brüssel zu
    verhindern und noch lange am Diesel festhalten zu können. Dabei hat
    das Rennen um emissionsarme Fahrzeuge längst begonnen. Wer keine
    innovativen Lösungen anbietet, schadet nicht nur Umwelt und Klima,
    sondern riskiert auch die Zukunft Deutschlands und Europas als
    erfolgreichem Produktionsstandort für Nutzfahrzeuge."

    NABU-Verkehrsexperte Daniel Rieger: "Die Vorschläge der
    Fahrzeughersteller zur Minderung des CO2-Ausstoßes von neuen Lkw sind
    völlig inakzeptabel. Aktuelle Berechnungen unseres europäischen
    Dachverbands 'Transport & Environment' zeigen, dass damit bis zum
    Jahr 2030 real keine Emissionsminderung gegenüber heutigen Werten
    erzielt werden kann. Dabei sehen die deutschen Klimaziele für den
    Verkehrssektor vor, bis 2030 mindestens 40 Prozent CO2 gegenüber 1990
    einzusparen." Doch davon sei man aktuell meilenweit entfernt, da die
    sektorspezifischen Emissionen zuletzt sogar wieder leicht gestiegen
    seien. Das Bundesverkehrsministerium rechnet im selben Zeitraum mit
    einer Zunahme des Straßengüterverkehrs um 39 Prozent. Entsprechend
    müssen Lkw und leichte Nutzfahrzeuge erhebliche Technologiesprünge
    realisieren, um zum Klimaschutz beizutragen. Rein technisch und dabei
    kosteneffizient sind laut dem International Council on Clean
    Transportation (ICCT) beim Lkw 43 Prozent Effizienzsteigerung bis zum
    Jahr 2030 möglich.

    Aus der Wirtschaft kommt bereits der Wunsch nach schadstoffärmeren
    Lastwagen. Große Logistik- und Handelsunternehmen forderten die
    Europäische Kommission bereits im April in einem offenen Brief auf,
    ambitionierte CO2-Grenzwerte für Lkw festzulegen. Besonders deutlich
    ist laut NABU der Nachholbedarf deutscher Hersteller bei Bussen.
    Immer mehr Kommunen fragen Elektrobusse nach, um das
    Luftqualitätsproblem in den Griff zu bekommen. Mercedes-Benz, MAN,
    Neoplan und Setra können aktuell keine serienreifen Produkte liefern,
    während in China schon Hunderttausende Elektrobusse im Einsatz sind.

    "Von einer Antriebswende bei Lkw profitieren auch Spediteure und
    Verlader. Die leicht höheren Anschaffungskosten effizienterer
    Fahrzeuge amortisieren sich bereits innerhalb weniger Monate durch
    geringere Kraftstoffkosten", so Rieger. Hinzu kämen
    volkwirtschaftliche Impulse. Eine Studie der European Climate
    Foundation (ECF) kommt zu dem Ergebnis, dass allein durch gesteigerte
    Effizienzvorgaben für Lkw ein Nettozuwachs von rund 120.000 Jobs bis
    zum Jahr 2030 in Europa zu erwarten ist. Der NABU sieht die
    Bundesregierung in der Pflicht, sich in Brüssel für strengere
    Verbrauchsgrenzwerte, aber auch verbindliche Quoten für
    emissionsfreie Fahrzeuge, einzusetzen.

    Mehr Infos:
    www.NABU.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/strassenverkehr/21445.html

    Hintergrundpapier des NABU zu CO2-Grenzwerten für Lkw:
    http://ots.de/kkquUM

    ECF-Studie:
    https://europeanclimate.org/trucking-into-a-greener-future/

    OTS: NABU
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6347
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

    Pressekontakt:
    Daniel Rieger,
    NABU-Verkehrsexperte,
    Tel. +49 (0)30.2849841927,
    Mobil +49 (0)174.1841313,
    E-Mail: Daniel.Rieger@NABU.de

    Daniel Rieger steht am 20. September auf der IAA in Hannover vor Ort
    für Interviews und Rückfragen zur Verfügung.

    NABU-Pressestelle

    Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
    Silvia Teich
    Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
    Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von news aktuell
    NABU fordert rasche Antriebswende bei Lkw Zum morgigen Start der IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover fordert der NABU strenge CO2-Grenzwerte auch für Lkw. Angesichts des wachsenden Straßengüterverkehrs sei neben Effizienzsteigerungen zudem ein beschleunigter Umstieg auf elektrifizierte …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer