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    Finanzkrise  2491  1 Kommentar 10. Jahrestag – aber kein Grund zum Feiern - Seite 2

    Schlicht und einfach gesagt, die Bank verließ ihr eigentliches Aufgabenfeld und wollte auf den internationalen Finanzmärkten ein wenig mitspielen. Das musste ganz einfach schiefgehen, und nach 6 Jahren und vielen Bilanztricksereien war es dann auch soweit, und der Offenbarungseid folgte.

    Es gab aber noch mehr Problembanken wie zum Beispiel die Hypo Real Estate und die Landeszentralbanken, hier speziell die West LB und die Sachsen LB, die heute alle nicht mehr in ihrer damaligen Form und Größe existieren. Auch die Commerzbank musste teilweise vom Steuerzahler gerettet werden.

    Der 5.10.2008 und ein nicht einhaltbares Versprechen

    An jenem Sonntag trat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, flankiert von ihrem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück, vor die Kameras. Nun ist das an sich nichts Besonderes; Kanzlerin und Minister arbeiten schließlich 7 Tage die Woche für das Wohl unseres Volkes. Aber die äußerst angespannten Gesichter zeigten schon, dass etwas Ernstes passiert sein musste. Damals wie heute hatten die Sparer ihr Geldes größtenteils so angelegt: bei Banken und Sparkassen auf Tages- und Festgeldkonten sowie Sparbüchern und Girokonten. Im Zuge der immer deutlicher im Bewusstsein ankommenden Finanzkrise machte sich Unruhe in der Bevölkerung breit. So hoben sie ihre Sparvermögen en gros ab, sodass den Banken die 200- und 500-Euro-Banknoten ausgingen, wie Steinbrück später im Rückblick auf diese Zeit resümierte.

    Also musste etwas geschehen, denn die Bundesbank und die Bafin meldeten, ab Montag würde es einen Zulauf auf die deutschen Filialen der deutschen Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken geben, die Leute wollen ihr Geld abheben.

    An jenem denkwürdigen Sonntag garantierte der deutsche Staat die Einlagen aller Sparer. Daraufhin beruhigte sich die Lage wieder. Es war eine gut gemeinte und notwendige Garantieerklärung.

    Aber schon damals fragten sich Finanzexperten, woher die Garantiesumme in Höhe von 568 Milliarden Euro im Falle eines Falles denn bitte genommen werden sollte. Die Bundesregierung konnte froh sein, dass die Garantieerklärung nie in die Tat umgesetzt werden musste. Sie hätte es nie aufbringen können.

    Fazit

    Es waren damals aufregende Zeiten voller Unsicherheit und teilweiser Panik. Wer damals und heute jedoch gut schlafen konnte und sich keine Sorgen machen muss, sind die Besitzer von Aktien und Aktienfonds. Diese sind im Pleitefall einer Bank immer geschützt, weil sie nicht zur Insolvenzmasse gezählt werden, sondern als Sondervermögen vor dem Zugriff der Gläubiger sicher sind.


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    Torsten Arends
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    Torsten Arends ist Vorsitzender des Anlageausschusses des Niedersächsischen Aktienclub. Beim gemeinsamen Anlegen im Aktienfonds schätzt er den Informationsvorsprung, den viele Anleger in einer Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen hat. Der NDAC, gegründet 1993, zählt zu den größten Aktienclubs Deutschlands. Der Aktienclub bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinsamen Investition in den eigenen Clubfonds NDACinvest. Torsten Arends beobachtet und schätzt das Marktgeschehen ein und berichtet für Kleinanleger und Börseninteressierte.
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    Verfasst von Torsten Arends
    Finanzkrise 10. Jahrestag – aber kein Grund zum Feiern - Seite 2 Erinnern Sie sich noch an den 15.9.2008 und den 5.10.2008, zwei einschneidende Daten, die die Finanzwelt durcheinanderwirbelten? Der Auslöser für die Finanzkrise Am 15.9.2008 meldete das Bankhaus Lehman Brothers, eine der größten US-amerikanischen …