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     1037  0 Kommentare Wirecard: Bullen halten dagegen

    Was für eine Aufregung! Zum Wochenstart hatte die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard unter massivem Abgabedruck gestanden. Doch noch wollen die bullish eingestellten Anleger nicht von dem Wert lassen und bekommen dabei auch Schützenhilfe vom Unternehmen selbst.

    Die derzeitige Diskussion um steigende Marktzinsen machte am Montag zahlreichen Technologiewerten zu schaffen. Sie sind es, die in den vergangenen Monaten und Jahren am deutlichsten Bewertungsüberhänge aufgebaut und nun in einem Zinserhöhungs-Szenario am meisten zu verlieren haben. Da nahm sich auch Wirecard nicht aus, die zum Wochenauftakt rund 12 % einbüßten.

    Doch schon am Dienstag konnte ein großer Teil der Verluste wettgemacht werden. Denn punktgenau hatte das Unternehmen zu einem Kapitalmarkttag geladen. Und auf dieser Investorenkonferenz lieferte Wirecard den Anlegern und Analysten erneut ein wichtiges Argument, warum die Aktie noch nicht abgeschrieben werden sollte.

    Wirecard gab bei der Investorenveranstaltung geradezu großartige Ausblicke ab. So will das Unternehmen bis 2025 sowohl sein Transaktionsvolumen als auch Umsatz und EBITDA vervielfachen. In allen drei Kennzahlen rechnet das Unternehmen in den nächsten Jahren mit einem jährlichen Wachstum im mittleren 20-Prozent-Bereich. Für 2025 peilt Wirecard dabei einen Umsatz von mehr als 10 Milliarden Euro an, eine Verfünffachung gegenüber dem für dieses Jahr angepeilten Umsatz. Beim EBITDA stellt Wirecard sogar fast eine Versechsfachung in Aussicht.

    Profitieren will Wirecard dabei natürlich vom weiteren Boom im Onlinehandel. Sollte man die geschilderten Ziele erreichen, würde man sogar deutlich schneller wachsen als der derzeit prominenteste Wettbewerber Adyen aus den Niederlanden.

    Solche Einschätzungen finden natürlich auch viel Applaus bei den Analysten. Eine neue Studie der UBS wie auch Äußerungen der Baader Bank bestätigen die bisherigen positiven Einstellungen zum Unternehmen und seiner Aktie. Geäußert hatte sich auch Goldman Sachs, die Wirecard auf ihrer „Conviction Buy List“ beließen.

    Damit hat die Aktie vorerst das Worst-Case-Szenario vom Wochenanfang abgewendet. Denn während des montäglichen Kurssturzes war die Aktie auch kurzzeitig auf ihre 100-Tage-Linie bei rund 162,30 Euro gefallen. Dass man zum Tagesschluss drüber schließen konnte, war schon ein Pluspunkt. Dass bei fast gleich hohen Tagesumsätzen am Dienstag dann wieder ein Großteil der Verluste aufgeholt werden konnte, tat sein Übriges für die wieder positive Grundstimmung in diesem Wert.

    Damit bleibt unser Befund aus den bisherigen Besprechungen bestehen: Durch seine hohe Bewertung ist Wirecard natürlich anfällig für mitunter spektakuläre Gewinnmitnahmen im zunehmend nervösen Börsenumfeld. In den unternehmerischen und fundamentalen Perspektiven gehört Wirecard allerdings weiterhin zu den sehr aussichtsreichen Unternehmen, die man weiter auf dem Zettel behalten sollte. Wer noch investiert ist oder den Rückschlag zum Einstieg genutzt hat, kann erst mal dabei bleiben und sich mit einem Stopp unter 160 Euro absichern.



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    Holger Steffen
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    Aktien-global hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die wichtigsten Themen des globalen Aktienmarktes aus der Sicht eines deutschen Anlegers zu berichten. Das Spektrum reicht von DAX, Dow Jones und Gold über ausgewählte Blue Chips und Emerging Markets bis zu spannenden Nebenwerten. Mehr bei www.aktien-global.de.
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    Verfasst von Holger Steffen
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