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    Marktkommentar  567  0 Kommentare Luca Paolini (Pictet): Ein Blick auf das Ende der Durststrecke

    Angst vor einem Bärenmarkt wäre überzogen.

    Am 10. Oktober hatte der US-Technologieindex Nasdaq die höchsten Tagesverluste seit sieben Jahren und verlor um 4 Prozent, der S&P 500 Index durchlebte eine fünftägige Talfahrt.

    Bei der Ursachenforschung für den Markteinbruch steht den Investoren einiges zur Auswahl:
    Eine Mitschuld trägt dabei die US-Notenbank. Zu Beginn des Monats überraschte Notenbankchef Jay Powell die Märkte mit seinem Hinweis, die USA seien aktuell "noch weit" von einem für die Fed neutralen Niveau entfernt. Entsprechend sind Anleihen gefallen: Die Rendite für eine 10-jährige US-Staatsanleihe ist um fast 20 Basispunkte niedriger als vor der harten Kehrtwende der Fed. 

    Zugleich deutet einiges darauf hin, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China allmählich die weltweite Wirtschaft belastet. So sind die globalen Indizes der Produktionstätigkeit zuletzt auf ein Zweijahrestief gesunken. Zudem senken immer mehr Unternehmen ihre Wachstumsprognosen. Das Verhältnis zwischen positiven und negativen Gewinnerwartungen liegt mittlerweile bei minus 17 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit 2016.

    Hinzu kommt noch die inflationäre Steigerung der Ölpreise, insofern mag man es den Investoren nicht verdenken, dass sie den Beginn eines Bärenmarkts vermuten.

    Nach unserer Ansicht ist das eher unwahrscheinlich.

    Unsere Modelle zeichnen zumindest mittelfristig ein freundlicheres Bild. Im Vergleich zum Januar 2018, als auf den Märkten letztmalig eine langwierige Talfahrt einzusetzen drohte, sind die von uns erfassten fundamentalen und technischen Indikatoren momentan positiver als damals.

    Auch wenn das Wachstum sich verlangsamt, bleiben die ökonomischen Bedingungen stabil. Darüber hinaus ist das Bewertungsniveau auf den Aktienmärkten viel geringer als noch im Januar. So liegt etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis des internationalen MSCI-Aktienindex bei 14 Punkten gegenüber 17 im Januar. Positiv ist auch die Positionierung der Anleger zu sehen. Wie unsere Analyse zeigt, waren die Investoren in Bezug auf Aktien im Vorfeld des Ausverkaufs nicht übertrieben euphorisch. Im Januar war dies gänzlich anders. Das deutet darauf hin, dass das Ausmass eines einschneidenden Ausverkaufs begrenzt ist. Der S&P 500 Index bewegt sich nach unseren technischen Analysen letztlich innerhalb von zwei bis drei Prozent in einem früheren Unterstützungsbereich.




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