checkAd

    Börsen-Zeitung  438  0 Kommentare Nicht ganz so schrecklich, Kommentar zur deutschen Wirtschaftsleistung von Alexandra Baude

    Frankfurt (ots) - Alles ist schrecklich. Zu diesem Schluss könnte
    kommen, wer auf die schiere Zahl blickt: Die deutsche Wirtschaft ist
    im dritten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft. Der Blick auf die
    wenigen Details, die bereits bekannt sind, zeigt aber, dass alles
    doch nicht ganz so schrecklich ist. An allen Ecken und Enden blitzen
    Hoffnungsfunken.

    Eine schrumpfende Wirtschaftsleistung gab es in der Historie
    bereits, auch mit mehreren Rückgängen in Folge, so dass das
    Rezessionskriterium erfüllt war. Und doch steht die Bundesrepublik
    noch und sie steht nicht schlecht da. Als Wachstumslokomotive in
    Europa hat es sich zwar vorerst ausgedampft und dies nicht erst seit
    Mittwoch, doch lässt sich über die Wachstumsraten der vergangenen
    Quartale nicht allzu sehr meckern.

    Der private Konsum, bislang zuverlässige Wachstumsstütze, war
    rückläufig. Und dies trotz eines anhaltend robusten Arbeitsmarktes
    und immerhin leicht steigender Reallöhne. Auch wenn die Inflation,
    die an den Kaufkraftgewinnen nagt, allmählich zurückkehrt - der
    Konsument hat sich nicht verweigert. Er hat sich eher temporären
    Faktoren geschlagen gegeben. Fix erledigt haben dürfte sich die
    Kaufzurückhaltung bei Kfz, waren doch durch die
    Zertifizierungsprobleme wegen des neuen Abgasemissionstestverfahrens
    WLTP die Wunschkarossen oft nicht verfügbar. Statt irgendeinen
    fahrbaren Untersatz zu ordern, wartet man gerade im autoverliebten
    Deutschland aber lieber etwas länger auf den Traumboliden. Was sich
    in der Masse eben negativ auf den privaten Konsum auswirkt.

    WLTP ist auch das Stichwort für die nächsten Punkte: Industrie und
    Exporte. Die gedrosselte Autoproduktion hat den gesamten Output
    empfindlich belastet, was sich in andere Branchen durchgezogen hat.
    Auch die anhaltenden Kapazitätsengpässe waren nicht eben hilfreich.
    Was aber nicht produziert wird, kann auch nicht exportiert werden. Da
    dank der kräftigen Binnennachfrage - die Investitionen in
    Ausrüstungen und Bauten haben ebenso zugelegt wie der Staatskonsum -
    die Importe gestiegen sind, während die Exporte rückläufig waren,
    wirkt der Außenhandel dämpfend. Die Hauptbelastungsfaktoren sind
    bekannt: Italien, Brexit und die Handelspolitik von US-Präsident
    Donald Trump.

    Als Lichtblick sollte gelten, dass sich zumindest die britischen
    Unterhändler mit denen der EU geeinigt haben. Zudem laufen immerhin
    die Gespräche aller am globalen Handelsstreit beteiligten Parteien.
    Die Zeiten der Hochkonjunktur mögen vorbei sein, doch es gibt
    Lichtblicke wohin man schaut - wenn man denn sehen möchte.

    OTS: Börsen-Zeitung
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

    Pressekontakt:
    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Börsen-Zeitung Nicht ganz so schrecklich, Kommentar zur deutschen Wirtschaftsleistung von Alexandra Baude Alles ist schrecklich. Zu diesem Schluss könnte kommen, wer auf die schiere Zahl blickt: Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft. Der Blick auf die wenigen Details, die bereits bekannt sind, zeigt aber, dass …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer