Trotz Risikoabbau
Deutsche Bank bleibt potenzielle Gefahr für Weltwirtschaft
BASEL (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank bleibt trotz der Pläne, riskante Geschäfte noch weiter zu reduzieren, nach Einschätzung eines internationalen Beobachtergremiums weiter besonders systemrelevant. Damit gilt die Deutschen Bank weiterhin als potenziell gefährlich für die globale Stabilität der Finanzmärkte und muss deshalb mehr Kapital vorhalten. Sie gehört nach einer am Freitag in Basel veröffentlichten Aufstellung des internationalen Finanzstabilitätsrates (Financial Stability Board/FSB) weltweit zu den vier systemrelevantesten Banken.
Sie wird wie die Citigroup und HSBC in der dritthöchsten Stufe der FSB-Rangliste geführt. Banken in dieser Kategorie sind gehalten, einen zusätzlichen Eigenkapitalpuffers von zwei Prozent auf die Risikopositionen zu halten. Noch gefährlicher für das Finanzsystem als die drei Banken wird nur noch JPMorgan eingestuft. Die größte US-Bank muss 2,5 Prozent an Kapital vorhalten.
Als potenziell gefährlich gelten Finanzinstitute, deren Zusammenbruch wegen der starken Vernetzung die Wirtschaft weltweit insgesamt ins Wanken bringen könnte. Die jährlich aktualisierte Liste global systemrelevanter Banken umfasst aktuell 29 Banken und damit eine weniger als noch vor einem Jahr. Wichtiges Kriterium ist neben der Größe auch die Vernetzung in der Finanzwelt. Nicht mit auf dieser Liste ist die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Commerzbank .
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Das FSB war 2009 als Reaktion auf die Finanzkrise von der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) gegründet worden. Das Gremium soll Notenbanker, Aufseher und Regierungsvertreter der Länder zusammenbringen und das Vorgehen koordinieren. Die Umsetzung in konkrete Regeln liegt bei den nationalen Gesetzgeber./zb/jha/