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    WDH/WOCHENAUSBLICK  767  0 Kommentare Politik macht Aktienbesitzern weiter das Leben schwer

    (Im ersten Satz des 7. Absatzes wurde ergänzt, dass es sich bei Sarasin um eine schweizerische Privatbank handelt.)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktieninhaber müssen sich wohl auf eine weitere schwierige Woche einstellen. Angesichts der soliden, aber nachlassenden globalen Konjunkturdynamik und vor wichtigen politischen Ereignissen "dürften die Finanzmärkte nervös bleiben", prophezeit Chefstratege Robert Greil von Merck Finck Privatbankiers. Charttechnisch orientierte Analysten befürchten, dass es für den Dax nach den jüngsten Kursverlusten eher weiter bergab geht.

    Volkswirtin Claudia Windt von der Landesbank Helaba sieht dem EU-Sondergipfel zum Brexit an diesem Sonntag mit Spannung entgegen. Es bleibe abzuwarten, ob alle Staats- und Regierungschefs die gemeinsame Erklärung unterzeichnen, welche die Unterhändler der Europäischen Union (EU) und Großbritanniens zu den künftigen Beziehungen erarbeitet haben.

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    Noch höher als bei den EU-Mitgliedern, von denen sich einige wie Spanien im Prozess übergangen fühlten, sei die Hürde für die britische Premierministerin Theresa May, glaubt Windt. "Zwar könnten einige Punkte des Abkommens May helfen, sowohl den Skeptikern als auch den Pro-Europäern die Vereinbarung schmackhaft zu machen. Ob aber Mitte Dezember tatsächlich das 'Go' des britischen Parlaments erfolgt, ist unsicherer denn je."

    Mehr noch als dem Brexit-Gipfel fieberten die Anleger aber dem am kommenden Freitag beginnenden G20-Gipfel entgegen, von dem sie sich Lösungsansätze für den amerikanisch-chinesichen Handelskonflikt erhofften, schreibt Greil von Merck Finck. Denn sie erhofften sich von den Gesprächen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping Lösungsansätze für den Handelskonflikt zwischen beiden Ländern.

    Eine Lösung aller Probleme erscheine unrealistisch, warnte der Experte vor zu hohen Erwartungen. "Zumindest aber sollte die von Trump in den Raum gestellte Ausweitung der US-Zölle auf alle chinesischen Importe vom Tisch kommen; sonst droht den Börsen noch mehr Ungemach von dieser Seite." Auch für Windt ist - ungeachtet der vorab signalisierten Gesprächsbereitschaft beider Seiten - "eine schnelle und für beide Seiten wohlwollende Lösung nicht wahrscheinlich". Aber wie beim Brexit und im europäisch-italienischen Haushaltsstreit "würde es schon helfen, wenn hier etwas Beruhigung eintritt".

    In letzterem könnte Rom letztlich einlenken, glaubt die Helaba-Ökonomin. Sie verweist auf die gestiegenen Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen und das nur mäßige Interesse der heimischen Anleger nach der vom Staat jüngst begebenen, sogenannten "Patriotenanleihe". "Dies zeigt das Misstrauen des italienischen Steuerzahlers und könnte dazu beitragen, dass sich die populistische Regierung in Italien wenigstens im Ton etwas verbindlicher gibt."

    Skeptischer sind die Experten der schweizerischen Privatbank J. Safra Sarasin: Sie glauben, dass keine der beiden Konfliktparteien vor den Europawahlen im Mai nachgeben wird. Entsprechend dürften sich auch die Risikoaufschläge für italienische Anleihen gegenüber Bundesanleihen in den kommenden Monaten kaum verringern. Diese waren einer von mehreren Gründen für die Börsenschwäche der vergangenen Wochen, die Charttechnikern zufolge anhalten dürfte.

    Die Anzeichen für einen weiteren Kursrückgang des Dax "sind kaum noch zu ignorieren", schreibt etwa Andreas Büchler von Index-Radar. "Vor allem die jüngste Kursentwicklung spricht Bände." Im Langfristchart zeichne sich ein Rückschlagspotenzial bis auf 10 100 Punkte ab. Damit würde der deutsche Leitindex vom aktuellen Niveau aus noch einmal um rund 1000 Punkte abrutschen.

    Christian Schmidt von der Helaba verwies zudem auf den gescheiterten Erholungsversuch des Dax am vergangenen Mittwoch. Der übergeordnete Abwärtstrend lasse nur wenig Spielraum nach oben. Deshalb drohe vielmehr "eine Beschleunigung das Abwärtsimpulses, sofern das Mehrjahrestief bei 11 009 Zählern durchbrochen wird".

    Seitens der auslaufenden Berichtssaison sind unternehmensseitig kaum Impulse für Deutschlands wichtigsten Aktienindex zu erwarten: Mit dem Saatgutspezialisten KWS Saat (Dienstag), den Immobilienunternehmen Aroundtown und Adler Real Estate , Börsenneuling Knorr-Bremse (alle Mittwoch), dem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus (Donnerstag) sowie der Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet (Freitag) legen nur noch einige wenige Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe Geschäftszahlen vor./gl/ajx/fba/he

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---





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