Reichtum mit Aktien
Tim Schäfer: Warum es sich lohnt, Warren Buffett zu verstehen, es aber nur wenige tun
Der renommierte Börsenexperte Tim Schäfer, favorisiert Warren Buffetts erfolgreiche Value-Investmentregeln, die seiner Vermutung nach aber nur wenige verstanden haben.
Wall Street-Experte Tim Schäfer ist ein erklärter Fan von Börsenaltmeistern wie Warren Buffett, Ben Graham und John Templeton – alle erfolgreiche Value Investoren mit Weltruhm. In einem seiner neueren Beiträge stellt Schäfer fest, dass nur wenige an den relevanten Weltbörsen den Value Investing-Börsengurus folgen würden. "Vielleicht liegt es daran, dass nicht verstanden wird, was uns die Börsenaltmeister lehren", meint Schäfer.
Knackpunkt von Buffetts Börsenstrategie ist, dass er sich anschaut, wie sich ein Unternehmen über einen längeren Zeitraum von zehn oder zwanzig Jahren entwickeln könnte. Die aktuelle Kursentwicklung sei ihm dabei herzlich egal. Buffetts Ziel als Value-Investor ist es, unterbewertete Aktien zu finden und zu kaufen, um dann von der langfristigen positiven Wertentwicklung der Aktie zu profitieren.
Das ist aus dem Hause Buffett nichts Neues und zumindest unter Börsianern allseits bekannt. Aber laut Tim Schäfer würden sich die wenigsten daran halten. Das hängt - wie man vermuten darf - damit zusammen, dass Warren Buffetts Arbeit auf der einen Seite akribische Arbeit bedeutet, zu der nicht jeder bereit ist. Dazu erfordere Value Investing à la Buffett ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und unabhängigen Denken, was ebenfalls viele vorallem in Herdentrieb-Zeiten überfordern dürfte.
Buffett bewertet laut Schäfer in der Phase der Recherche-Arbeit Unternehmen, indem er Quartalsberichte, das Managementteam, die Position der Firma und den Burggraben analysiert. "Buffett liest erst die Geschäftsberichte. Aufgrund der Zahlen bewertet er den fairen Wert je Aktie", schreibt Schäfer.
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Tim Schäfer führt aus: "Angenommen, Buffett hält den fairen Wert einer Unternehmensaktie für 50 Euro pro Aktie für fair. Derzeit dümpelt der Kurs bei nur 25. Er wird die Aktie kaufen und sich bei
allen bedanken für das Schnäppchen. Buffett, 88, hat schon viele Korrekturen und Crashs erlebt. Einige 25- oder 28-jährige kennen dagegen nur den boomenden Aktienmarkt (=die Hausse)", erklärt der
Börsenjournalist, der an der Wall Street in New York lebt.
"Buffett schaut nie zuerst auf den Börsenkurs. Erst wenn er für sich den fairen Wert bestimmt hat, vergleicht er das mit dem aktuellen Börsenkurs. Diese Art der Bewertungsmethode beeinflusst ihn
nicht von anderen Akteuren", so Tim Schäfer, der von der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) zum Aktienanalyst ausgebildet wurde.
„Es kann Jahre dauern, bis die Börsenbewertung einer Aktie mit deiner eigenen Meinung übereinstimmt. Buffett weiß es wohl erst vier oder zehn Jahre später, ob er richtig lag nach seinem Einstieg. Tägliche Kursänderungen interessieren den Guru nicht die Bohne. Es ist nichts weiter als Lärm, den ein Langfristanleger ignorieren sollte“, behauptet der Aktienfachmann, dessen Youtube-Videos in manchen Investorenkreisen Kultstatus erreicht haben.
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