Call auf Apple
Kein Gift im Apfel
Die Aktie von Apple schien in den letzten Wochen genauso vergiftet wie der Apfel, den die böse Schwiegermutter aus Neid und Eifersucht dem schönen Schneewittchen überreichte. Anfang Dezember erreichten die Notierungen noch ein neues Allzeithoch bei 233,47 US-Dollar, danach ging es erst mit kleinen, dann mit umso größeren Schritten abwärts bis auf ein Tief bei 163,33 US-Dollar, zugleich den tiefsten Stand seit Ende April dieses Jahres. Man hätte jedoch vermuten können, die Aktie sei gar auf ein Mehrjahrestief gefallen.
News zu negativ?
Schließlich war die Stimmung zur Aktie so mies, dass sich auch die Analysten mit Kursziel-Korrekturen überschlugen. Das hatte seine Grunde im Handelsstreit zwischen den USA und China, in den Absatzsorgen in einem mit Smartphones weitgehend gesättigten Markt und besonders in China, den generellen Sorgen um den Zustand der globalen Konjunktur, Produktionskürzungen bei wichtigen Zulieferern und nicht zuletzt einer Klage von Qualcomm in China wegen einer, so die Meinung des Gerichts, Patentverletzung.
Erholung möglich
Bei so vielen negativen Nachrichten fällt auch der stärkste Apfel vom Baum, doch schienen manche gerade recht zu kommen, um einen Hexentanz um die auf ein Rekordhoch gestiegene Apple-Aktie aufzuführen. Seitdem verlor sie in der Spitze um 30 Prozent an Wert. Nachdem die Aktie zuletzt auch das Zwischentief von Ende November bei 170,26 Euro unterschritten hatte, gab es allerdings nur noch moderate Abgaben, so dass sie in den letzten Tagen wieder nach oben tendierte und den Bereich ums Zwischentief zurückeroberte.
Gut unterstützt
Der nächste Schritt müsste die Apple-Aktie auf ihrem Weg der Erholung nun über das Tief von Ende Juni bei 180,73 US-Dollar führen, über 184,94 US-Dollar würden sich die Aussichten dagegen schlagartig aufhellen und einen neuen Anlauf über die Marke von 200 US-Dollar möglich machen. Nach unten sollte die Aktie nicht das eingangs genannte Mehrmonatstief unterschreiten. Darunter befindet sich zwischen 150 und 160 US-Dollar noch ein weiterer bedeutender Unterstützungsbereich, sollte der Markt zur Schwäche neigen.
Zahlen Ende Januar
Derzeit läuft das auch für Apple wichtige Weihnachtsgeschäft. Diesmal steht es unter keinem günstigen Stern, nachdem die Meinung vorherrscht, dass der Absatz des wichtigen Produkts, dem iPhone, einbrechen könnte. Aufklären können das nur die nächsten Quartalszahlen, welche Apple für das laufende Jahresviertel von Oktober bis Dezember am 31. Januar vorlegt. Dann wird sich auch zeigen, ob der Markt nicht zu sehr nach nur negativen Nachrichten gesucht hat und ob die Zahlen daher sogar positiv überraschen können.