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    Forex-Report  752  0 Kommentare Europäische Industrieproduktion im Sinkflug

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1473 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1451 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124,66. EUR-CHF oszilliert bei 1,1261.

    Die europäische Industrieproduktion ging im Berichtsmonat November um 1,7 % zurück. Dies ist der größte Rückgang seit ca. drei Jahren und verdeutlicht die aktuelle konjunkturelle Schwächephase. Die Mischung aus rückläufiger globaler Nachfrage, dem Handelsstreit und hausgemachten Problemen ließ die Produktion einbrechen. Hinzu kam ein sehr heißer Sommer, unter dem auch die landwirtschaftliche Produktion litt.

    Insbesondere der Rückgang der Produktion von Investitionsgütern mit 2,3 % zeigt die Spuren des Handelsstreits auch in Europa auf. Die Produktion von Verbrauchsgütern war hingegen nur um 1% rückläufig, von Gebrauchsgütern um 1,7 % Diese Zahlen passen lehrbuchmäßig sowohl als Anzeichen für das Ende eines Konjunkturzyklus als auch für eine zwischenzeitliche konjunkturelle Delle. Die Investitionsgüternachfrage geht stärker zurück als die Konsumnachfrage. Die Konsumenten werden vorsichtiger, aber konsumieren weiter auf hohem Niveau.

    Die Entscheidung zwischen konjunktureller Delle und Einbruch liegt deutlich wie selten in der Politik. Auf Länderebene bekam insbesondere Irland die Auswirkungen der Politik deutlich zu spüren. Die Produktion war mit 7,5 % rückläufig. Trotz aller noch bestehenden Strukturprobleme haben Griechenland die Reformen der vergangenen Jahre geholfen. Gegen den Trend der anderen europäischen Länder legte die Produktion um 3,1 % zu.

    Während die USA immer wieder drohen, Konflikte anzuheizen (Türkei, North Stream 2), versucht die chinesische Regierung ihre Wirtschaft mit Steuersenkungen zu unterstützen. So verkündete der stellvertretende Chef der chinesischen Zentralbank Zhu Hexin, dass die chinesische Regierung Steuersenkungen für Kleinunternehmen und das verarbeitende Gewerbe in größerem Maßstab plant. Damit flankiert die chinesische Regierung die Konjunkturmaßnahmen, die bereits im letzten Jahr initiiert worden sind. Wir sehen daher unsere Prognose bestätigt, dass die chinesische Wirtschaft ab dem zweiten Quartal 2019 wieder positiv überraschen dürfte. Voraussetzung ist eine Einigung im Handelsstreit. Auf dem Weg dahin mag es aber noch negative Überraschungen geben. Insbesondere die Zahlen zum Berichtsmonat Januar könnten noch für Unruhe unter den Marktteilnehmern sorgen.

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert.  Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250 – 80 neutralisiert diese Bewertung.                                                           

    Viel Erfolg!





    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report Europäische Industrieproduktion im Sinkflug Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1473 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1451 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124,66. EUR-CHF oszilliert bei 1,1261.