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    Finanzminister bereitet Fusion vor  47347  1 Kommentar Deutsche Bank und Commerzbank: Kann das gut gehen?

    Über eine Fusion der Deutschen Bank und der Commerzbank wird schon länger spekuliert. Nun liegen weitere konkrete Anhaltspunkte vor, denn die "FAZ" berichtet, dass es Gespräche zwischen der Bundesregierung, den beiden Bankhäusern und dem Investor Cerberus gab.

    Den Journalisten der "FAZ" liegen Informationen vor, dass sich Olaf Scholz (SPD) und sein Staatssekretär Jörg Kukies in den vergangenen Monaten mehrfach mit hochrangigen Vertretern beider Banken getroffen hat. Zudem habe "Kukies sich zuletzt am 8. Januar mit den beiden Vorstandsvorsitzenden des Finanzinvestors Cerberus, Stephen Feinberg und Frank Bruno", getroffen.

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    Eine weitere Person bei diesem Treffen war Matt Zames, ein früherer JP Morgan Mitarbeiter, der sowohl die Deutsche Bank als auch Cerberus berät. Welche Rolle spielt der Investor Cerberus? Cerberus ist bereits an beiden Banken beteiligt. Darüber hinaus hat er inzwischen neben deutschen Banken auch andere europäische Bankbeteiligungen.

    Bedenken zur Fusion

    Nach Informationen des "Tagesspiegels" sagte Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter Banken der Gewerkschaft, am Dienstag in Frankfurt über eine mögliche Fusion: "Das ist nichts was wir uns wünschen". Und weiter: "Mit Blick auf den deutschen Markt droht dann ein massiver Kahlschlag bei den Beschäftigten". Seine Prognose lautet: "Wir sehen ein solches Vorhaben sehr kritisch, glauben aber auch nicht, dass es in den nächsten Monaten umgesetzt wird". Generell sei eine Fusion der beiden Banken nach Ansicht von verdi mit sehr hohem Aufwand verbunden und die Wirtschaft bräuchte keine noch größere Bank.

    Politik zieht an den Fusionsfäden

    Das "Handelsblatt" konstatiert, dass die Bundesregierung sich sträker für den Bankensektor engagiert. Dies belegt ein Zitat von Olaf Scholz, der sagte : "Wir brauchen eine nachhaltige Finanzindustrie, die global wettbewerbsfähig ist". Und weiter: "Das ist zentral für Deutschland und Europa". Es wurde auch berichtet, dass Vertreter der Bundesregierung bei der Bankenaufsicht bezüglich einer Fusion vorgefühlt haben. Es wird ein Insider zitiert: "Es hat Sondierungsgespräche zwischen Bundesregierung und Finanzaufsicht gegeben".

    Darüber hinaus belegt eine Auskunft des Bundestags, als Antwort auf die Anfrage von Danyal Bayaz (Grüne), dass es 2018 zahlreiche Gesprächen des Finanzministeriums mit der Deutschen Bank und der Commerzbank gab. Es soll insgesamt 23 Treffen des Ministeriums mit Vertretern der Deutschen Bank – auch dem DB-Chef Sewing – gegeben hatte. Bayaz Statement zur Fusion lautet: 

    "Teilstaatliche Großbanken bedeuten für öffentliche Haushalte große Risiken. Eine staatlich forcierte Fusion halte ich für gefährlich, da sie nicht die strukturellen Probleme deutscher Banken löst. Außerdem wird dadurch das Problem verschärft, dass Banken zu groß werden, als dass man sie in einer Krise fallenlassen könne".

    Auch die Banken sprechen sich ab

    Mittlerweile wird immer deutlicher, dass sich mehr und mehr hochrangige Spitzenmanager und Politiker um die Fusion bemühen. So berichtet das "Handelsblatt" ebenfalls, dass sich Deutsche Bank-Chef Christian Sewing und Commerzbank-CEO Martin Zielke in den vergangenen Monaten regelmäßig getroffen haben, wo auch das Thema Fusion zur Sprache kam. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine konkreten Verhandlungen. 

    'Deutsche Commerz'? Superbank mit mehr als einem Fragezeichen

    Mit der Fusion könnte das größte deutsche Bankhaus entstehen, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Eine solche Superbank macht vor dem Hintergrund, dass bereits die USA-Pläne der Deutschen Bank keine Erfolgsgeschichte waren, wenig Sinn. Internationale Schlagkraft wird die Superbank nicht entwickeln. Auf europäischer Ebene könnte der Einfluss schon anders Aussehen.

    Ein weiteres sensibles Thema sind die Mitarbeiter, denn der bereits eingesetzte Personalabbau könnte deutlich an Geschwindigkeit zulegen. Das Interesse der Bundesregierung an einer Superbank ist nicht ganz klar - sie hält 15 Prozent an der Commerzbank. Ein Investor soll gegenüber dem "Handelsblatt" gesagt haben: "Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass eine Fusion zwischen Deutscher Bank und Commerzbank derzeit weder notwendig noch sinnvoll ist".

    Auch stellt sich die Frage nach der Motivation seitens der Deutschen Bank, denn Deutsche Bank-Chef Sewing sagte kürzlich: "Wir sind die mit Abstand größte Bank in der größten Volkswirtschaft Europas. Wir gehören zu den vier systemrelevantesten Banken weltweit", so die "Deutsche Welle".

    Quellen:

    FAZ, Vorabmeldung vom 24.01.2019, 6:00

    Tagesspiegel

    Handelsblatt

    Handelsblatt

    Danyal Bayaz

    Deutsche Welle




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