Deutschland stellt Nato Cyberkrieg-Fähigkeiten zur Verfügung
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Deutschland wird der Nato künftig Cyberkrieg-Fähigkeiten zur Verfügung stellen. "So wie wir bei Heer, Luftwaffe und Marine der Nato Fähigkeiten zur Verfügung stellen, sind wir inzwischen auch in der Lage, beim Thema Cyber der Nato Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen", sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Donnerstag nach einem Bündnistreffen in Brüssel. Es gehe darum, dass sich die Militärallianz auch bei diesem Thema besser aufstellen könne.
Hintergrund der deutschen Ankündigungen sind Bündnispläne, bei Nato-Einsätzen künftig auch Cyberwaffen einzusetzen. Dazu waren bereits 2017 Leitlinien für militärische Cyberangriffe vereinbart worden. Mit gezielten Cyberattacken lassen sich beispielsweise Propagandaseiten des Gegners im Internet lahmlegen. Möglich wäre es aber auch, ganze Computer- oder Mobilfunknetze auszuschalten, um die Kommunikation oder die Stromversorgung von Militäranlagen oder Unternehmen zu stören.
Als Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Cyberwaffen nennt die Nato den von den USA angeführten Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). In ihm wurden in der Vergangenheit regelmäßig Kommunikations- und Computernetzwerke von IS-Kämpfern ausgeschaltet.
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Eigene Fähigkeiten für Attacken entwickelt die Nato vorerst nicht. Sie werden freiwillig von Mitgliedstaaten bereitgestellt werden. Neben den USA tun dies bislang Großbritannien, die Niederlande, Estland und Dänemark./aha/DP/edh