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Wirecard – Erholung oder Bullenfalle?
986 Wirecard – Erholung oder Bullenfalle?
In Abwesenheit der US-amerikanischen Märkte – in den Staaten wurde der Geburtstag von George Washington mit dem Presidents‘ Day gefeiert – kam der deutsche Leitindex in Ermangelung eines echten Impulsgebers kaum vom Fleck. Innerhalb der 30 DAX-Werte stach einer allerdings mehr als heraus, und das war, wie könnte es anders sein, Wirecard! Mit einem Tagesgewinn von über 15% katapultierten sich die zuletzt so abgestraften Papiere direkt über die 110-Euro-Barriere. Dabei dürfte vor allem das von der BaFin ausgesprochene Leerverkaufsverbot die Käufer angelockt haben, angesichts des jüngsten Kursverlaufs in der Aktie bleiben jedoch (Rest-)Zweifel:
Haben wir gestern den Startschuss zu einer veritablen Erholungsrallye gesehen oder ist die gestrige Kursexplosion doch nur die nächste Bullenfalle? Die Antwort auf diese Frage dürften die kommenden Sitzungen liefern; aus charttechnischer Sicht haben die Notierungen nun zumindest eine wichtige Hürde auf dem Weg zurück nach oben beiseite geräumt – durch den Break bei 110 Euro könnte sich nun Raum für einen Sprint bis zur unteren Begrenzung der Seitwärtsrange zwischen 130 und 140/145 Euro eröffnen. Wichtig zu wissen: im Bereich der alten Korrekturtiefs knapp unterhalb der 130er-Marke wäre auch das 50%-Ziel aus der vorangegangenen Korrektur abgearbeitet!
Echte neue Long-Signale kämen jedoch weiterhin erst nach Kursen oberhalb von 150 bzw. nach einem Trendwechsel bei 151,49 Euro in den Markt. Nicht zuletzt deshalb bleibt Wirecard auf der Unterseite anfällig für Rücksetzer. Die nächsten Haltestellen sind dabei nun wieder bei 110 bzw. 100 Euro zu finden; sollte die Aktie allerdings noch einmal unter die runde Hundertermarke zurückfallen, dürften sofort die Unterstützungen bei 95/90 und 86/80 Euro aktiviert werden!
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
115,00 €
+ / –
15,10 € / 15,12%
Hoch / Tief
116,35 € / 105,05 €
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
DAX – Nullnummer zum Wochenstart
Wir haben es bereits angedeutet – der deutsche Leitindex kam ohne die treibenden Kräfte von der Wall Street gestern über eine Nullnummer nicht hinaus. Dabei sackten die Kurse im Tief bis auf 11.256 Punkte ab, im Top ging es dagegen auf 11.318 Zähler. Die lediglich 62 Punkte breite Range macht deutlich, wie verhalten die Blue Chips agierten. Aus charttechnischer Sicht muss das jedoch kein Nachteil sein – nutzt der Index die 11.300er-Marke heute als Sprungbrett und nimmt wieder Fahrt auf, könnte es schnell bis ans amtierende Jahreshoch bei 11.372 bzw. an oder sogar über die 11.400er-Barriere gehen. Gelingt dort der Break, wäre der Weg frei – erst einmal bis ans Dezember-Top bei 11.567, dann bis 11.727 und 11.869. Nach unten bleibt dabei die massive Haltezone zwischen 11.200 und 11.150 als erste Unterstützung im Fokus; bricht die, müsste ein schneller Rücksetzer bzw. das nächste Pullback bis 11.051/11.000 einkalkuliert werden.
Schlusskurs
11.299,20 Pkt.
+ / –
-0,60 Pkt. / -0,01%
Henkel – Ganz stark vor Zahlen!
Wir bleiben noch einen Moment bei den deutschen Blue Chips und werfen einen Blick auf Henkel, die sich gestern – drei Tage vor der Veröffentlichung der 2018er-Zahlen – ganz stark präsentierten: Mit einem Plus von 1,59% reichte es für Platz zwei im DAX-Tableau, die Henkel Vorzugsaktien mussten sich lediglich den Überfliegern von Wirecard geschlagen geben! Im Chart arbeitet das Traditionsunternehmen damit weiterhin an einer kurzfristigen Erholung, die nun bereits die 90er-Schwelle ansteuern könnte. Kann Henkel diese Marke knacken, wäre sofort Platz bis 92 Euro, womit die Notierungen wieder Anschluss an die alte Schiebezone zwischen 94 und 97 Euro finden sollten. Allerdings, und das gilt beispielsweise auch für Fresenius, lässt sich aus dem jüngsten Kursverlauf jetzt eine inverse Flagge konstruieren, und die verheißt wenig Gutes: wird das Muster bearish aufgelöst – was unterhalb von 86 Euro der Fall wäre – droht ein neuerlicher Rücksetzer, der die Papiere noch einmal in Richtung 84/82 Euro drücken könnte, frische Jahrestiefs dann inklusive!
Schlusskurs
88,28 €
+ / –
1,38 € / 1,59%
Volkswagen Vz – Unsicherheiten drücken auf die Kurse
Die – bislang geheim gehaltene – Einschätzung des US-Handelsministeriums in Sachen „Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Importe europäischer Autos und -teile“, sorgten zum Wochenstart für Unsicherheit im Automobilsektor. Für die Vorzugsaktien des Wolfsburger VW-Konzerns ging es jedenfalls -1,15% nach unten, womit nun noch einmal die runde 140er-Marke in den Fokus rückt: Rutschen die Notierungen unter dieses Niveau, müsste ein neuerliches Abtauchen mit Ziel 135/130 Euro einkalkuliert werden. Erweist sich die Thematik Strafzölle hingegen als „heiße Luft“ und können die Papiere in der Folge nach oben durchstarten, sollte zuerst der GD200 bei 148,94 Euro überwunden werden, um anschließend die runde 150er-Schwelle und die 152er-Marke zur Bestätigung der bullishen Tendenzen zurückzuerobern. Interessant zu wissen: Mit dem Sprung über dieses Niveau könnte dann auch ein charttechnisches Dreieck bullish aufgelöst werden.
Schlusskurs
142,74 €
+ / –
-1,66 € / -1,15%
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