Pressemeldung
Jyske Invest: Renditeüberblick März 2019
Brexit-Chaos erreichte im März neue Höhen und Verhandlungen zwischen den USA und China im Schatten schwacher Wirtschaftsdaten
Neues
Brexit-Chaos erreichte im März neue Höhen
Das Niveau des Chaos, das der Austritt Großbritanniens aus der EU ausgelöst hat, erreichte im März neue Höhen. Dies zeigte sich unter anderem an der Verwerfung von acht verschiedenen Vorschlägen an einem einzigen Tag im britischen Parlament. Ebenso wurde die Vereinbarung zwischen Premierministerin Theresa May und der EU ein weiteres Mal zurückgewiesen. Die Antwort der EU lautete wie folgt: Sollte Großbritannien nicht bis zum 12. April zu einer Entscheidung gelangen, dann kommt es zu einem „harten Brexit“ - während die Zustimmung zu einer Vereinbarung bedeutet, dass der Austritt bis 22. Mai ausgesetzt werden kann. Eine längere Aussetzung erfordert, dass Großbritannien bis zum 10. April eine Vereinbarung eingeht. Zum jetzigen Zeitpunkt hat das Parlament den Prozess übernommen, und Theresa Mays Reaktion darauf war, dass sie ihren Rücktritt anbietet, wenn das Parlament der vorliegenden Brexit-Vereinbarung mit der EU zustimmt.
Verhandlungen zwischen den USA und China im Schatten schwacher Wirtschaftsdaten
Die Verhandlungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China verlaufen im Augenblick im Schatten abgeschwächter Wirtschaftsdaten und der bereits implementierten Sanktionen. Davon waren im März die Verhandlungen geprägt, bei denen unter anderem China neue Zugeständnisse machte, und zwar in Form von besseren Möglichkeiten für ausländische Eigentümeranteile, und unter anderem der Infrastruktur neue wirtschaftliche Anreize zuführte. Die Wirtschaftsdaten von sowohl China als auch den USA scheinen vom Handelskrieg beeinflusst zu sein. Dasselbe war auch in Europa der Fall, wo unter anderem das deutsche Industriebarometer das niedrigste Niveau seit 7 Jahren erreichte.
Geschwächtes Wirtschaftsmomentum bekam die Aufmerksamkeit der Fed
Die amerikanische Zentralbank, Federal Reserve (Fed), ist sich der in den USA und auf Weltebene herrschenden wirtschaftlichen Lage bewusst. Deshalb waren von Fed-Chef Jerome Powell im Laufe des Monats März neue und weiche Töne zu hören. Es besteht jetzt im Laufe von 2019 nur noch auf eine weitere Zinserhöhung vonseiten der Fed Aussicht - und nur auf eine einzige im Laufe von 2020. Die besorgte Miene des Zentralbankchefs war an den amerikanischen Zinsen deutlich erkennbar, wobei die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen auf das Niveau von 2-jährigen Titeln sanken.
Marktrendite
Trotz Herausforderungen blieb der Optimismus im März erhalten
Nach einem hervorragenden Start ins Jahr war die Entwicklung im März etwas gemischter. Insgesamt blieb der Optimismus an den Aktienmärkten in den USA, Europa und Fernost jedoch erhalten. Und dies trotz Brexit-Chaos und schwacher Wirtschaftsdaten, um nur einige Punkte zu nennen. Unter den Ursachen für die Ausdauer der Anleger waren die weichen Töne der amerikanischen Zentralbank und die sich daraus ergebenden Zinsen für amerikanische Staatsanleihen. Dies gab den zinsempfindlichen Aktien unter anderem aus den Bereichen Immobilien und Versorgung Rückhalt. Darüber hinaus bestand auch Nachfrage nach weniger konjunkturempfindlichen Aktien unter anderem aus dem Bereich Konsumgüter Eine gute Quelle für die positiven Renditen, die die dänischen Anleger erhielten, war zudem der Anstieg des Dollar um etwa 1,5 %.
Schwache Wirtschaftsdaten resultierten in positiven Takten in den Rentenmärkten
Das Zinsniveau sank im März aufgrund der allgemeinen Besorgnis hinsichtlich des Wirtschaftswachstums. Die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen lagen zum Ende des Monats bei Null, was einem Rückgang im Laufe des März um etwa 0,25 Prozentpunkte entspricht. In ihrer jüngsten Sitzung setzte die EZB den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung vom Herbst 2019 auf Anfang 2020 aus und kündigte gleichzeitig neue Liquiditätsspritzen mit langen Laufzeiten an. Im Markt für Hypothekenanleihen bedeutete das sinkende Zinsniveau, dass die 30-jährigen Hypothekenanleihen mit einem Kupon von 1,5 % zu einem Kurs von mehr als 100 gehandelt wurden und die Ausgabe eingestellt wurde. Am Ende des Monats wurde eine 30-jährige Anleihe mit einem Kupon von 1 % ausgegeben. Zu der positiven Entwicklung bei den Hypothekenanleihen trug die Umschichtung der Finanzierung von gestütztem Wohnungsbau bei. Die Hypothekenbanken haben somit begonnen, die 1,5 %-Anleihen mit Laufzeit bis 2047 zu kaufen, um die dahinter befindlichen Kredite zurückzuzahlen. Inhaber dieser Anleihen haben deshalb andere Hypothekenanleihen mit langer Laufzeit nachgefragt.
Die weiter sinkenden amerikanischen Zinsen unterstützten im März die Rentenmärkte der Emerging Market-Länder. Es besteht weiterhin eine positive Netto-Nachfrage, jedoch nicht in derselben
Größenordnung wie zu Beginn von 2019. Neue Begebungen werden mit großem Appetit willkommen geheißen. Die Rentenmärkte der Emerging Markets in Fremdwährungen erzielten eine Rendite von mehr als 1 %,
während die Rentenmärkte der Emerging Markets in Lokalwährungen niedrigere, aber positive Renditen erzielten. Jedoch nicht alles ist idyllisch, und argentinische Vermögenswerte waren aufgrund von
Meinungsumfragen und hohen Inflationszahlen stark unter Druck, während die Lokalwahlen und eine alternative Geldpolitik die türkischen Aktien erneut unter Druck setzten.
Das Buzzword des Monats im Markt für Unternehmensanleihen war „Japanification“ der europäischen Wirtschaft. Die negative wirtschaftliche Entwicklung resultierte jedoch erneut in positiven Renditen an den Kreditmärkten, da den gelockerten Tönen von EZB und Fed eine größere Bedeutung zugemessen wurde als den Wirtschaftsdaten. Für die meisten Unternehmen galt, dass die Bilanzzahlen den Erwartungen entsprachen. Die anhaltenden Spreadeinengungen resultierten im März in ansehnlichen positiven Renditen. Dies galt sowohl für Investment Grade als auch für Anleihen mit niedrigeren Kreditscores.
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