checkAd

     637  0 Kommentare EU-Wettbewerbshüter verhängen Milliardenstrafe gegen Großbanken

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - Fünf internationale Großbanken müssen wegen unerlaubter Absprachen und dubioser Machenschaften von Währungshändlern eine Milliardenstrafe zahlen. Die EU-Kommission belegte JPMorgan , Barclays , Citigroup , Mitsubishi UFG und die Royal Bank of Scotland (RBS) mit einer Strafe von insgesamt 1,07 Milliarden Euro, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.

    In der Weltfinanzkrise ab 2008 richteten Banken mit teils illegalen Geschäften, Zins- und Wechselkursmanipulationen erhebliche Schäden an. In der Folge verdonnerte etwa die US-Regierung die US-Institute JPMorgan und Citigroup sowie die britischen Geldhäuser Barclays und RBS sowie die schweizerische UBS wegen Marktmanipulationen zu Strafen in Milliardenhöhe.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu JP Morgan Chase!
    Long
    185,85€
    Basispreis
    1,23
    Ask
    × 14,52
    Hebel
    Short
    211,04€
    Basispreis
    1,26
    Ask
    × 14,52
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die EU-Kommission sah es nun auch als erwiesen an, dass Währungshändler in den Jahren 2007 bis 2013 für die Banken sensible Informationen und Handelsabsichten austauschten und ihre Strategien regelmäßig über Internet-Chats koordinierten. Dabei ging es um Umtauschgeschäfte in elf Währungen, darunter Euro, US-Dollar und Schweizer Franken.

    Wenn Unternehmen große Summen bestimmter Währungen in eine andere umtauschen, nutzen sie dafür in der Regel Währungshändler. Zu deren Kunden zählen außerdem etwa Vermögensverwalter, Pensionsfonds und andere Banken.

    Der Kommission zufolge tauschten die Händler - die eigentlich Wettbewerber waren - unter anderem Informationen über offene Kundenaufträge und geplante Handelstätigkeiten aus, um sich gegenseitig gute Geschäfte zu ermöglichen. Die meisten Händler kannten sich demnach persönlich. Die Chaträume, in denen sie sich austauschten, trugen Namen wie "Semi Grumpy Old Men" ("Halb-grantige alte Männer") und "Essex Express 'n the Jimmy" - mit Ausnahme von "James" lebten alle Händler in Essex und trafen sich in einem Zug nach London, erklärte die EU-Kommission.

    Die Schweizer Großbank UBS kam straffrei davon, weil sie die Wettbewerbshüter über die Absprachen informiert hatte. Die übrigen Strafen wurden teilweise reduziert, da die Institute mit den Ermittlern kooperierten. JPMorgan muss nun rund 229 Millionen Euro zahlen, Citigroup 311 Millionen Euro, Barclays etwa 210 Millionen, RBS etwa 249 Millionen Euro und Mitsubishi UFG knapp 70 Millionen Euro.

    "Beim Umtausch von Geld für Auslandsgeschäfte sind Unternehmen und Privatpersonen auf Banken angewiesen", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. "Der Devisenkassamarkt, der weltweit zu den größten Märkten zählt, weist ein Handelsvolumen von mehreren Milliarden Euro pro Tag auf. Das Verhalten der Banken hat die Integrität des Sektors auf Kosten der europäischen Wirtschaft und der europäischen Verbraucher untergraben."

    Ein RBS-Sprecher teilte mit: "Diese Strafe erinnert daran, wir sehr sich die Bank in der Vergangenheit verrannt hat, und wir verurteilen das Verhalten der Verantwortlichen. Unsere Kultur und und unsere Kontrollen haben sich in den vergangenen zehn Jahren fundamental verändert."

    Barclays kommentierte die Strafe nicht. 2017 hatte die Bank allerdings bereits 240 Millionen Pfund für die erwartete Strafe zurückgestellt./asa/DP/jha





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    EU-Wettbewerbshüter verhängen Milliardenstrafe gegen Großbanken Fünf internationale Großbanken müssen wegen unerlaubter Absprachen und dubioser Machenschaften von Währungshändlern eine Milliardenstrafe zahlen. Die EU-Kommission belegte JPMorgan , Barclays , Citigroup , Mitsubishi UFG und die Royal Bank of …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer