Aktien New York Ausblick
Dow mit Huawei-Sanktionen schwächer erwartet
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial dürfte am Montag geprägt von den neuesten Entwicklungen im Handelsstreit mit China und einer weiter verschärften Wortwahl im Iran-Konflikt schwach in die neue Woche starten. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex eine halbe Stunde vor dem Handelsstart 0,6 Prozent tiefer bei 25 607 Punkten.
Merklich auf die Stimmung der Anleger drückte dabei die Sorge um frisch erlassene US-Sanktionen gegen Huawei, die viele Technologieunternehmen vorerst einen wichtigen Kunden kosten. Außerdem führten Börsianer die negative Entwicklung auf Sorgen um die politische Entwicklung am persischen Golf zurück. Öl ins Feuer gossen dabei neue Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen den Iran.
Vorbörslich reagierten Chipkonzerne wie Qualcomm , Broadcom und Xilinx mit Abgaben zwischen 4,7 und 5,0 Prozent darauf, dass sie Huawei bis auf weiteres nicht beliefern werden. Dies jedenfalls berichtete am Montag der Finanzdienst Bloomberg in Berufung auf eine Mitteilung an die Mitarbeiter. Huawei war am Freitag im Zuge des Handelskonflikts mit China auf eine "schwarze Liste" der US-Regierung aufgenommen worden, so dass Geschäftsbeziehungen ab sofort strengen Kontrollen unterliegen. Der chinesische Handyhersteller und Telekom-Ausrüster wird von den US-Behörden verdächtigt, seine unternehmerische Tätigkeit zur Spionage für China zu nutzen.
Außerdem hat der Huawei-Fall Folgen für den Google -Mutterkonzern Alphabet , dessen Aktien vorbörslich um 1,9 Prozent nachgaben. Der chinesische Konzern wird mit seinen Smartphones auch von wichtigen Google-Technologien abgeschnitten. Wegen der Sanktionen wird Huawei zukünftige Modelle nicht mehr mit vorinstallierten Google-Diensten verkaufen können, was die Verkaufsaussichten in Europa drastisch verschlechtert.
Als weiteres Opfer davon, dass sich die Geschäftsbeziehungen zwischen den USA und China verschlechtern, gilt auch Apple . Die Aktie fiel vorbörslich um fast 3 Prozent. Der iPhone-Hersteller hatte zuletzt immer wieder besonders stark unter dem zugespitzten Handelsstreit mit China gelitten - aus Sorge um die Lieferketten in Fernost und die Rolle Chinas als wichtiger Absatzmarkt.
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Positive Ausnahmen waren am Montag die Aktien von T-Mobile US und Sprint wegen der Aussicht, dass beide bald grünes Licht für ihre geplante Fusion bekommen könnten. Die US-Kommunikationsbehörde FCC will die Genehmigung empfehlen. Anleger honorierten dies mit einem vorbörslich Kursanstieg um 5 Prozent im Falle der Telekom-Tochter, während Sprint sogar um 24 Prozent anzogen. Zuvor war bereits spekuliert worden, dass beide Unternehmen Zugeständnisse machen wollen./tih/fba