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    MDAX und SDAX  5062  0 Kommentare Meinung: Chance beim Absteiger Wacker Chemie, Stirnrunzeln beim SDAX-Aufsteiger

    Auf- und Abstiege in der DAX-Familie reißen Börsianer in der Regel nicht vom Hocker. Aber dieses Mal könnte ein MDAX-Absteiger doch noch Chancen bieten, wenn Anleger richtig timen. Und einer der Aufsteiger ist aus Analysten-Sicht mit Vorsicht zu genießen.

    Gestern gab die Deutsche Börse Veränderungen in ihren Aktienindizes bekannt. So wechseln die Aktien der Grenke AG in den MDAX-Index. Für Grenke müssen die Papiere von Wacker Chemie Platz machen und steigen in den SDAX ab. Außerdem fliegen die Anteilsscheine von Vossloh für die der Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik aus dem SDAX.

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    Peter Thilo Hasler, Gründer des Analysehauses Sphene Capital und der Beratungsgesellschaft sphaia advisory, vertritt im Gespräch mit der wallstreet:online-Redaktion die Meinung, dass die Index-Änderungen für langfristig orientierte Anleger wenig Anlass geben, um aktuell aktiv zu werden.

    Hasler sagte: "Die erzielbaren Über- bzw. Unterrenditen bei Auf- und Absteigern in Aktienindizes sind empirisch hinreichend belegt. Einerseits wird die Aufnahme in einen Index als Auszeichnung angesehen, auf der anderen Seite werden Absteiger von passiven Indexfonds verkauft, da sie nicht länger in der Benchmark enthalten sind". Und weiter "In jedem Fall erhöht sich die Aufmerksamkeit, die den neu aufgenommenen Titeln zuteil wird, während der Abstieg aus dem Index als Indikator für eine unterdurchschnittliche Ertragsentwicklung angesehen wird".



    Der Sphene-Analyst kommt zu den Schluss, dass "die beobachtbaren Kursreaktionen allerdings nur auf wenige Tage begrenzt seien, so dass es sich für einen langfristig ausgerichteten Anleger kaum lohne, auf entsprechende Nachrichten zu handeln".

    Volker Glaser, Börsenexperte und Chefredakteur der "Vorstandswoche" sieht das ähnlich wie Hasler, sieht aber Schwächen beim Aufsteiger Eckert & Ziegler und sogar Chancen bei Wacker Chemie: "Für Trader sind die Indexänderungen natürlich immer ganz spannend; wobei die Auswirkungen in früheren Jahren viel besser waren. Heute ist das alles ein wenig anders und vor allem ruhiger. Mittel- bis langfristig zählt nur die operative Entwicklung von Unternehmen. Alles weitere ist zweitranig. Indexänderungen hin- oder her", ordnet Glaser Index-Veränderungen allgemein ein.

    Glaser gibt dem MDAX-Aufseiger Grenke ein klares "Buy": "Grenke ist ein ausgezeichnetes Unternehmen. Die Firma zeigt seit vielen Jahren zweistelliges Wachstum. Der langfristige Chart der Aktie entstammt dem Bilderbuch der Chartleere. Der Aufstieg in den MDAX ist hoch verdient und eine logische Konsequenz für ein Unternehmen, welches jahrelang starke Zahlen liefert. Die Aktie steht auf unserer Kaufliste".

    Wie Anleger mit den Wacker Chemie-Papieren umgehen könnten, erläutert Glaser im weiteren Gespräch: "Anders bei Wacker Chemie. Das Unternehmen liefert nicht kontinuierlich ab und unterliegt Zyklen". Udn weiter: "Abschreckend sind zudem immens hohe Investitionen, die sich offenbar längst nicht so auszahlen, wie sich das Management dies erhofft hat".

    "Die Aktie wurde aber schon derart verprügelt, dass bei Kursen von 70 Euro antizyklisch fast ein Kauf schon wieder interessant ist. Bei Wacker Chemie gilt: Die großen Rücksetzer kaufen; bei einer Aufwärtsbewegung die Gewinne wieder mitnehmen. Das hat bei dieser Aktie in den letzten Jahren bestens funktioniert", meint Volker Glaser.

    Bei Investments in Eckert & Ziegler-Papiere ist Glaser skeptisch und gesteht einen Fehler ein: "Wir hatten Eckert & Ziegler vor zwei Jahren bei Kursen um 30 Euro entdeckt und massiv zum Kauf empfohlen. So ganz haben wir dem Braten allerdings nicht getraut und bei Kursen von 50 Euro viel zu früh zu Gewinnmitnahmen geraten. Ein Fehler", meint der Profi in der Rückschau.

    Glaser über den Vorstandsvorsitzenden der Medizintechnik-Firma: "Firmenchef Andreas Eckert mutiert allmählich auf Investorenkonferenzen zum Superbullen. Wir sind skeptisch. Von der Euphorie des CEO lassen sich zu viele Investoren anstecken. Die operative Entwicklung ist solide; wirft uns aber nicht vom Hocker. In der Vergangenheit hat das Unternehmen auch öfter enttäuscht. Ich bin hier eher vorsichtig. Die Aufnahme in den SDAX ändert hierbei nichts".

    Und zum Schluss senkt Analyst Glaser beim SDAX-Absteiger, der Vossloh AG, den Daumen: "Vossloh ist hingegen eine große Enttäuschung. Es läuft offenbar nicht rund. Seit Jahren! Wir hatten die Aktie bei Kursen von über 40 Euro zum Verkauf gestellt. Ich sehe keinen Grund weshalb die Aktie nunmehr ein besonders guter Kauf sein soll", schließt Glaser.

    Quelle:

    Deutsche Börse





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