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    Zertifikate  743  0 Kommentare Anlage-Alternative in bewegten Zeiten

    ​​​​​​​US-Präsident Trump verschärft den ohnehin schon schwelenden Handelskonflikt mit China durch weitere Maßnahmen bei der Einfuhr von bestimmten Waren. Auch wenn Trumps Politik bisher eher ungleichmäßig daherkam, so ist diese Maßnahme dennoch für viele sehr überraschend; hatten sich beide Parteien jüngst doch wieder etwas angenähert.

    Somit ist es kaum verwunderlich, dass die Kurse weltweit nach unten gingen und das obwohl die Börsen in den vergangenen Jahren so unempfindlich gegenüber politischen Nachrichten wirkten. Für viele Anleger sind plötzlich fallende Kurse ein klares Zeichen, dass nun unbedingt verkauft werden muss, um Verluste zu begrenzen. Doch das ist oftmals ein Trugschluss.

    Hat sich an den grundsätzlichen Umständen eines Unternehmens sonst weiter nichts verändert, gibt es keinen Grund dafür Positionen im Depot zu verkaufen; erst recht nicht, wenn sie sich gerade im Minusbereich bewegen. Besonders dann kommt für viele erfahrene Investoren der Zeitpunkt, noch einmal nachzukaufen und aufzustocken, da eigentlich gute Unternehmen nun unter Wert zu haben sind. Kaufen, gerade wegen fallender Kurse; das ist nach wie vor etwas, was wenige Anleger als Option in Betracht ziehen. Wer aber wirklich nicht direkt in Aktien investieren möchte, muss sein Geld nicht alternativlos unter der Matratze horten. Am Markt gibt es zahlreiche Alternativen.

    Sehr breit gefächert ist das Feld der Zertifikate. Hier gibt es für jeden Index oder jede Branche das passende Produkt. Meist auch ganz unabhängig davon, ob man von fallenden oder steigenden Kursen ausgeht. Grundsätzlich unterscheiden sich Zertifikate von vielen anderen Assets dahingehend, dass sie ein anderes Wertpapier (oftmals eine Aktie, aber Indizes oder Rohstoffe sind ebenso möglich) als Basiswert (Underlying) haben. Verändert sich nun der Kurs des Basiswerts, reagiert auch der Wert des Zertifikats; je nach gewählter Art.

    Wer allerdings eher von Seitwärtsbewegungen ausgeht, ist mit einem Bonuszertifikat besser aufgestellt. Hierbei legt der Emittent einen Bonuswert, welcher über dem aktuellen Kurs des Basiswertes notiert, und einen Schwellenwert, welcher unterhalb des aktuellen Kurses liegt, fest. Fällt nun der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit nie auf oder unter den Schwellenwert, so erhält der Anleger den Wert des Bonuswertes ausbezahlt.

    Beachten müssen Anleger jedoch, dass das Zertifikat auch in einem Totalverlust enden kann, wenn der Kurs des Basiswerts zu stark fällt. Ebenfalls sehr beliebt, sind die so genannten Discountzertifikate. Hier erhält der Anleger vom Emittenten einen Rabatt (Discount) auf den Basiswert. Die Funktionsweise ist nun ähnlich der eines Bonuszertifikates, nur mit dem Unterschied, dass Anleger nur maximal bis zu einer vom Emittenten festgelegten Höchstgrenze (Cap) profitieren kann. Darüber hinaus nicht mehr; der Cap bildet also den maximalen Gewinn. Anleger sollten dieses Produkt wählen, wenn sie leichte Kursanstiege erwarten, aber auch im leichten Verlustfall profitieren wollen. Doch auch hier gilt, dass (zumindest theoretisch) ein Totalverlust entstehen kann.

    Mit Zertifikaten lassen sich noch viele weitere Anlagestrategien sehr gut darstellen, so dass sich ein genauerer Blick lohnt. Jedoch ist das Spektrum auf diesem Gebiet sehr breit und Anleger sollten im Zweifel unbedingt die Hilfe und Erfahrung eines Anlageexperten einholen.




    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
    Zertifikate Anlage-Alternative in bewegten Zeiten ​​​​​​​US-Präsident Trump verschärft den ohnehin schon schwelenden Handelskonflikt mit China durch weitere Maßnahmen bei der Einfuhr von bestimmten Waren. Auch wenn Trumps Politik bisher eher ungleichmäßig daherkam, so ist diese Maßnahme dennoch für viele sehr überraschend; hatten sich beide Parteien jüngst doch wieder etwas angenähert.