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     3198  0 Kommentare 3U Holding: "Eine wahre Ertragsperle"

    Die 3U Holding betreibt Solar- und Windparks, besitzt einen wachsenden Onlinehandel und ein Unternehmen aus dem Bereich Cloud Computing, das Börsenambitionen haben könnte. Im Interview mit unserer Redaktion erläutert Michael Schmidt, Vorstandssprecher der 3U Holding, welche Pläne er mit den verschiedenen Unternehmen hat. Er spricht über Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale. Künstliche Intelligenz und Wachstumsaktivitäten sind weitere Themen im Gespräch mit Michael Schmidt.

     

    Wenn man die 3U Holding als Beteiligungsgesellschaft bezeichnen würde, würden sie dem widersprechen?

    Schmidt: Sie wählen für unsere dynamisch wachsende Unternehmensgruppe, die in Megatrends erfolgreich unterwegs ist, einen ziemlich langweiligen Begriff. Sicher haben wir den aktuellen Stand und die vielfältig positiven Aussichten tatsächlich auch durch Zukäufe erreicht. Allerdings lag und liegt eine Herausforderung dabei auch immer darin, ein möglichst gesundes Mischungsverhältnis zu entwickeln und beizubehalten. Demnach lagen die ursprünglichen Schwerpunkte bei unserem Segment SHK auf Zukauf, bei unserem Segment Erneuerbare Energien auf Zukauf und Eigenentwicklung und bei unserem Segment ITK, insbesondere im Bereich Cloud Computing, auf Eigenentwicklung. Stand heute fokussieren wir uns als Management- und Beteiligungsgesellschaft auf die konsequente Umsetzung unserer Wachstumsstrategie, wonach wir unsere bestehenden Segmente ergebnisorientiert, organisch und anorganisch, sukzessive weiter ausbauen. Und, dass wir mit unseren Wachstumsschwerpunkten Cloud Computing und Onlinehandel mittlerweile so erfolgreich sind, hat wesentlich auch mit beharrlicher Weiterentwicklung, mit unternehmerischem Elan, mit Technologieführerschaft, Initiative und Kreativität zu tun. Dies beginnt naturgemäß bei unseren jungen und engagierten Teams in den operativen Bereichen und reicht über die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften bis hin zum Vorstand.

    Lassen Sie uns doch mal Einblick nehmen in diese Megatrends und was sie dort leisten. Wie schaut es mit Ihrem Bereich Erneuerbare Energien aus?

    Schmidt: In diesem Segment hängt der Geschäftserfolg bekanntlich zu einem guten Teil von der Witterung ab, während wir gerade nicht dadurch wachsen können, dass wir neue Kunden gewinnen. Das Segment Erneuerbare Energien ist aber erfreulich ertragsstark, wie Sie das in unserer Quartalsmitteilung zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs deutlich ablesen können. Wir betreiben aktuell einen Solarpark sowie Windparks mit einer Gesamtnennleistung von rund 45 Megawatt und arbeiten daran, das Portfolio weiter auszubauen. Dafür haben wir Investitionen von 12 Millionen Euro eingeplant. Die eigene Projektentwicklung haben wir allerdings zurückgefahren, solange die Behörden sich politisch motiviert mit Baugenehmigungen so erschreckend zurückhalten.

    Sie sprechen gerade Unterschiede der Geschäftsmodelle an. In welchen Bereichen spielt denn das Kundenwachstum eine besondere Rolle?

    Schmidt: Unsere Hauptwachstumstreiber sind Cloud Computing und Onlinehandel. Hier haben wir im Onlinehandel mit unserer Selfio GmbH Jahr für Jahr ein schwungvolles Wachstum hingelegt. In den sieben Jahren seit Start haben wir den Umsatz dort von 1,5 Millionen Euro auf 17,4 Millionen Euro im Jahr 2018 gesteigert – und setzen dieses Wachstum 2019 ungebrochen fort. Unser YouTube-Kanal Selfio-TV mit seinen hilfreichen Ratgebervideos hat über fünf Millionen Videoklicks. Mehr als 200.000 Kunden haben bisher in unserem Onlineshop für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik eingekauft, viele mehrfach, jeden Tag kommen neue hinzu.

    Die Selfio ist profitabel – eine wahre Ertragsperle ist aber die weclapp GmbH, die nicht nur rasant wächst, sondern auch 25 Prozent und mehr EBITDA-Marge erwirtschaftet.

    Mit dem gleichnamigen cloudbasierten ERP- und CRM-System befriedigen wir die enorme Nachfrage nach leicht zu bedienender Unternehmenssoftware, die nicht umständlich installiert und gewartet werden muss, sondern auf Klick im Internet zur Verfügung steht. Auch hier verzeichnen wir Monat für Monat Zuwächse bei Kundenanzahl, Umsatz pro Kunde und Gesamtumsatz. Und die Geschäftsentwicklung im Megatrend Cloud Computing genießt bei uns kurz- bis mittelfristig, organisch und anorganisch, national und international, die höchste Aufmerksamkeit.

    Worauf führend Sie diese Wachstumserfolge zurück? Wo sehen Sie Ihre Wettbewerbsvorteile?

    Schmidt: weclapp verfügt über die modernste Benutzeroberfläche auf dem Cloud-ERP-Markt; ist nutzbar auf Smartphones und Tablets. Die hoch skalierbare Lösung kann überall eingesetzt werden, wo ein Browser verfügbar ist. weclapp zeichnet sich vor anderen Cloud-ERP-Anbietern durch den sehr großen Funktionsumfang aus und bietet günstige Konditionen. Das erreichen wir aus mehreren Gründen: weclapp ist bereits hochgradig standardisiert und vollständig eigenentwickelt. Wir haben bereits hohe Nutzerzahlen und erzielen dadurch zunehmend Skaleneffekte. weclapp verfügt heute bereits über eine große und sehr aktive Community. Die User tragen jeden Tag zum Erfolg der weclapp mit bei durch ihre Erweiterungen der Plattform.

    Und wie sieht es bei der Selfio aus? Da stehen Sie doch gegen die großen Baumärkte?

    Schmidt: Schon jetzt lässt sich sagen, dass wir eine führende Position bei den spezialisierten SHK-Onlinehändlern einnehmen. Zum einen setzen wir unsere exzellente Online-Marketingstrategie fort, bauen den Content um innovative Angebote weiter aus: Gerätetestberichte und Konfigurationsangebote werden dazu beitragen, die Online-Sichtbarkeit der Selfio und damit den Traffic auf unseren Seiten weiter zu erhöhen. Mit Beratung und Betreuung haben wir ein klares Alleinstellungsmerkmal. Und es gibt mehrere Wachstumstreiber, die wir aktiv nutzen, um das Kundengeschäft kontinuierlich auszubauen. Zum Beispiel erweitern wir laufend das Angebot der verfügbaren Produkte, indem wir verstärkt Kooperationen mit Herstellern eingehen.

    Aus Sicht der börsennotierten Holding sprechen wir aber doch von sehr divergenten Bereichen. Sie sind mit sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen erfolgreich. Wie passt das zusammen?

    Schmidt: Tatsächlich gibt es zwischen dem 3U-Onlinehandel und dem Cloud Computing in der weclapp erhebliche Synergien. Schon jetzt ist das weclapp-System bei vielen kleinen und mittleren Unternehmen begehrt, die ihren eigenen Onlinehandel über unsere Lösung und unsere Cloud abbilden. Und auch unser eigenes Onlinehandels-Geschäft wird von dem wachsenden Funktionsumfang der weclapp zukünftig in hohem Maße profitieren, Effizienz- und Ertragssteigerungen realisieren und damit wiederum als Referenzkunde fungieren. Außerdem ergänzen sich beide Geschäftsbereiche bestens bei Weiterentwicklung und Nutzung des neuzeitlichen Erfolgsgarants Online-Marketing. Mit unseren Initiativen in der Künstlichen Intelligenz wird sich dieses Band noch weiter festigen.

    Künstliche Intelligenz? Ist das bei Ihnen mehr als nur ein Buzz-Word, wie es jetzt alle Welt im Munde führt?

    Schmidt: Wir gehen sehr präzise und gezielt vor und streben smarte Lösungen an, die sich schnell umsetzen lassen. Maschinelles Lernen als effizienter und aktuell schon anwendbarer Teilbereich der KI steht daher im Fokus. Es geht da um die Programmierung solcher Algorithmen, die Routineaufgaben durch maschinelle Verfahren ablösen und ersetzen, die die Automatisierung von Geschäftsprozessen beschleunigen, die sichere Vorhersagen und Prognosen ermöglichen. Mit ihrer Hilfe und auf der Grundlage großer Datenmengen lassen sich – für uns und für unsere Kunden – Wettbewerbsvorteile generieren, Alleinstellungsmerkmale etablieren, Mehrwerte schaffen.

    Haben Sie als relativ kleines Unternehmen denn die Entwicklerpower, um sich derartigen Großprojekten zu widmen?

    Schmidt: Auch hier geht es um smartes Vorgehen! Das weclapp-System ist fertig entwickelt und am Markt erfolgreich, aber wann ist ein ERP-System je fertig? Ein Entwicklerteam ist in Indien für uns tätig, Teams sitzen in Kitzingen und Marburg, jüngst haben wir einen weiteren kleinen Standort in Frankfurt am Main aufgebaut. Wenn wir das Vorhaben umsetzen, auch ein Team zum Beispiel in den USA aufzubauen, dann stehen wir unseren Kunden mit Anpassungen und Weiterentwicklungen rund um die Uhr zur Verfügung. Zugleich aktivieren wir die weclapp-community, öffnen die Codes und laden unsere User ein, ihre Eigenentwicklungen mit der gesamten weclapp-Welt zu teilen. Neben diesen elementaren Wachstumsaktivitäten beginnen wir schon in diesem Jahr mit dem Aufbau eines eigenen Forschungskerns, der sich in enger Kooperation mit führenden Hochschulinstituten den Grundlagen und Anwendungen von KI in cloudbasierter Software widmen wird.

    Sie haben eine Marktkapitalisierung von rund 40 Millionen Euro. Sind ihre Beteiligungen somit gerecht im Kurs abgebildet?

    Schmidt: Der Markt hat immer recht, sagt man ja. Wir haben in der Vergangenheit nicht immer nur Erfolg gehabt. Und Vertrauen wieder aufzubauen ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. In unserem Aktionärskreis sind außer Aufsichtsrat und Vorstand, die rund 30 Prozent der Anteile halten, ausschließlich Privatanleger vertreten. Wir sind jetzt viel unterwegs und berichten den Anlegern, warum wir in den letzten Jahren jedes Mal das Konzernergebnis gesteigert haben, seit drei Jahren Dividende zahlen und wohin uns unsere Wachstumsstory führen wird – nämlich zu führenden Positionen in unseren Kernmärkten. In dem Maße, wie wir uns weiter erfolgs- und ertragsreich weiterentwickeln, werden wir auch wieder vermehrt Käufer in der Aktie finden.

    Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schmidt. Wir würden Sie in einigen Wochen gerne auf einige spannende, weitere Themen ansprechen, insbesondere auf Wachstumsfinanzierung und den Börsengang der weclapp, über den ja schon viel diskutiert wird.

    Schmidt: Ich freue mich darauf.


    Dieses Interview ist eine Kooperation von wallstreet-online mit der Redaktion von 4investors.




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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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