checkAd

     272  0 Kommentare Britischer Minister schließt Misstrauensvotum gegen Johnson nicht aus

    LONDON/CHANTILLY (dpa-AFX) - Der britische Finanzminister Philip Hammond will den Sturz eines künftigen Premierministers Boris Johnson nicht ausschließen, um einen No-Deal-Brexit zu verhindern. Das sagte Hammond der Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe) in einem Interview am Rande des Treffens der G7-Finanzminister. "Ich schließe im Moment gar nichts aus", sagte Hammond auf die Frage, ob er ein Misstrauensvotum gegen Johnson unterstützen würde.

    Johnson gilt als sicherer Sieger im Rennen um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May. Er soll am kommenden Mittwoch in den Regierungssitz Downing Street 10 einziehen. Doch Johnson wird über eine Mehrheit von gerade einmal drei Stimmen im Parlament verfügen. Zwei Abweichler wären genug, um Johnson das Vertrauen zu entziehen und die Regierung zu stürzen.

    Einen ersten Warnschuss feuerten die Abgeordneten am Donnerstag ab. Sie stimmten mit deutlicher Mehrheit für einen Gesetzeszusatz, der es Johnson erheblich erschweren würde, das Parlament in eine Zwangspause zu schicken, um ein Ausscheiden ohne Abkommen durchzuboxen.

    Johnson, aber auch sein Rivale, Außenminister Jeremy Hunt, wollen einen No Deal in Kauf nehmen, sollte sich die EU nicht auf ihre Forderungen nach Änderungen am Brexit-Abkommen einlassen.

    Hammond, dem nur noch wenige Tage im Amt des Schatzkanzlers verbleiben, gilt seit langem als Advokat einer engen Anbindung an die EU. Inzwischen zeichnet sich immer mehr ab, dass er die Führungsfigur der proeuropäischen Rebellen in der Tory-Fraktion werden dürfte. Erst am Donnerstag hatte er eindringlich vor den Folgen eines Brexits ohne Abkommen am 31. Oktober für die Wirtschaft gewarnt. Der SZ sagte er: "Ich werde von der Hinterbank aus alles tun, um sicherzustellen, dass das Parlament einen ungeordneten Brexit blockiert."/cmy/DP/jha





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    Britischer Minister schließt Misstrauensvotum gegen Johnson nicht aus Der britische Finanzminister Philip Hammond will den Sturz eines künftigen Premierministers Boris Johnson nicht ausschließen, um einen No-Deal-Brexit zu verhindern. Das sagte Hammond der Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe) in einem Interview am …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer