Aktien New York Ausblick
Arbeitsmarktdaten locken Anleger leicht aus Defensive
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street dürften sich die Kurse am Freitag knapp in der Gewinnzone halten. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones etwa eine halbe Stunde vor Handelsbeginn und kurz nach Bekanntgabe der jüngsten US-Arbeitsmarktdaten bei 26 235 Punkten und damit gegenüber dem Vortagesschluss 0,13 Prozent im Plus. Auf Wochensicht zeichnet sich damit bislang trotzdem zum dritten Mal in Folge ein Verlust ab.
Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht hatte ein eher trübes Bild gezeichnet. So hatte die US-Wirtschaft im September etwas weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die entsprechenden Werte für August und Juli wurden aber nachträglich nach oben revidiert, so dass der Arbeitsmarkt Börsianern zufolge unter dem Strich unverändert ein solides Bild abgibt.
Die Dienstleisterstimmung in den USA und Europa hatte sich zuletzt deutlich eingetrübt. Der entsprechende Index war auf den tiefsten Stand seit gut drei Jahren gefallen. "Die Krise scheint jetzt auch immer stärker auf den Servicesektor überzuspringen", lautete das Fazit von Markit-Chefökonom Chris Williamson. Die Stimmung in der US-Industrie war zuletzt ebenfalls besonders schlecht.
Bei den Unternehmen waren Apple-Aktien allerdings vorbörslich gefragt. Konzernchef Tim Cook hatte sich im Rahmen eines Zeitungsinterviews in Frankreich optimistisch über die weitere Entwicklung gezeigt. Er erwarte einen neuen Wachstumszyklus für Smartphones und sei über die Verkäufe der verschiedenen iPhone-Modelle nicht in Sorge. Gleichzeitig berichtete die japanische "Nikkei Asian Review" ohne nähere Quellenangaben, die Nachfrage nach dem neuen iPhone 11 sei stärker als angenommen.
Die Aktien des Kommunikationsspezialisten Avaya sprangen vor Börsenbeginn sogar um mehr als 16 Prozent nach oben. Das Unternehmen geht eine strategische Partnerschaft mit dem Wettbewerber RingCentral ein, wodurch es künftig eine Cloud-Office-Lösung anbieten kann.
Beim PC- und Druckerhersteller HP Inc führten neue angekündigte Stellenstreichungen dagegen zu einem vorbörslichen Kursverlust von mehr als 5 Prozent. Um den Konzern neu aufzustellen, sollen rund 7000 bis 9000 Stellen wegfallen, wie es zuletzt hieß. Durch den massiven Jobabbau könnte die Anzahl der weltweit Beschäftigten des Unternehmens um über 16 Prozent sinken. HP will damit und mit anderen Maßnahmen jährlich rund eine Milliarde Dollar sparen.
Nachdem die US-Investmentbank Morgan Stanley von ihrer Verkaufsempfehlung zum Tech-Konzern Snap abgerückt ist, legten die Aktien vorbörslich um rund zweieinhalb Prozent zu. Er habe die starke Entwicklung bei den Umsätzen und Gewinnen unterschätzt, schrieb Analyst Brian Nowak in einer Studie. Mit Blick auf die Monetarisierung gebe es in puncto Werbeumsatz pro Nutzer mehr Spielraum nach oben./kro/jha/