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    Rheinische Post  864  0 Kommentare Berateraffäre bei Bahn zieht weitere Kreise/GDL-Chef Weselsky kritisiert den "Selbstbedienungsladen Bahn"

    Düsseldorf (ots) - In der Berateraffäre der Deutschen Bahn sind weitere
    Ungereimtheiten zutage getreten. Das geht aus dem Bericht der
    Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervor, der der Düsseldorfer
    "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) vorliegt. Danach gibt es im Zusammenhang mit
    einem Beratervertrag in Höhe von 300.000 Euro für den früheren Bahnvorstand
    Ulrich Homburg unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der damalige
    Aufsichtsratschef der Bahn über den genehmigungspflichtigen Vertrag informiert
    war. Homburg berichtete, der damalige Bahnchef Rüdiger Grube hätte
    Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht informiert. Felcht hingegen verneinte das
    und erklärte, er hätte den Vertrag bei genauer Kenntnis aus Compliance-Gründen
    niemals gebilligt. "Mir war sofort klar, dass dieser Vorgang mit Herrn Homburg
    nicht ordnungsgemäß gelaufen sein konnte", sagte der frühere Aufsichtsratschef
    laut Protokoll bei der Befragung durch die EY-Wirtschaftsprüfer.

    Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL kritisierte die Vergabepraxis bei den
    insgesamt 60 Beraterverträgen an viele frühere Bahn-Manager scharf. "Hier ist
    ein Selbstbedienungsladen entstanden, gezielt an allen Kontrollorganen der Bahn
    vorbei."

    Ungewöhnlich ist auch, dass die Wirtschaftsprüfer in ihrer 432-seitigen Analyse
    nicht ausschließen wollen, dass sie "bei Kenntnis weiterer Informationen und
    Dokumente zu einem anderen Ergebnis gekommen wären". Alle Resultate hätten die
    EY-Experten nur auf Grundlage der übergebenen Dokumente gewonnen. Tiefer soll
    deshalb der Prüfbericht des Bundesrechnungshofs zu den Beraterverträgen gehen.
    Der wird aber erst in einigen Monaten erwartet. Der Bundestagsabgeordnete und
    Bahn-Experte Christian Jung (FDP) empfiehlt Bundesverkehrsminister Andreas
    Scheuer (CSU), die Bedenken des Bundesrechnungshofs ernster zu nehmen. "Scheuer
    sollte lieber auf die Kontrolleure des Bundes hören als auf seinen Bahnvorstand,
    der in dieser Zusammensetzung so bald nicht mehr besteht."

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