Wellenreiter-Kolumne
„Titanic-Syndrom“ oder „Hindenburg-Omen“: Wann ist ein Hoch ein Hoch? - Seite 2
Den Wert von 0,12 haben wir gewählt, um einer zu starken Signalhäufung und damit
einer Entwertung vorzubeugen. Genauso wie das Titanic-Syndrom vergaß die VIX-PCR im September 2018 ein Signal auszusenden, der niedrigste Wert war 0,25. Die Put-Call-
Ratio auf den VIX wird handelstäglich auf der Website „Cboe Daily Market Statistics“
ausgewiesen. Wir analysieren die diversen Put-Call-Ratios handelstäglich in unserem
Wellenreiter-Börsendienst.
Reißerische Namen wie „Titanic-Syndrom“ oder „Hindenburg-Omen“ sind entstanden,
weil deren Erfinder mit diesen Signalen Crashes identifizieren wollten. Die Konstruktionen
sind handwerklich gut gemacht, in sich logisch und funktionieren auch nach 50 Jahren
immer noch recht zuverlässig im Aufzeigen von primären und sekundären Hochpunkten,
ohne das gleich ein Crash angenommen werden muss. Die Stärke und die Dauer des
Abschwungs können weder Hindenburg-Omen noch Titanic-Syndrom beschreiben. Die
oben gestellte Frage, ob ein Hoch regelmäßig und zuverlässig identifizierbar ist, kann
aber nicht mit voller Überzeugung mit ja beantwortet werden, Vorsicht vor gegenteiligen
Behauptungen.
Wie beurteilen wir die aktuelle Situation? Die genannten Indikatoren sandten zwischen
Mitte November und Anfang Dezember vermehrt Signale aus. Es gilt, auf eine
Signalhäufung zu achten, das hilft schon mal, und die ist ja vorhanden. Wir können uns
daher die Ausbildung eines Hochpunktes im S&P 500 gut vorstellen. Die Bestätigung durch den Index selbst fehlt bisher.
Zudem erscheint der Januar für den Beginn eines Abwärtstrends prädestinierter als der
Dezember, der häufig noch von einer Weihnachtsrally getragen wird. Insofern könnte die Phase der Top-Bildung noch einige Wochen andauern, bevor ein Abwärtstrend die Regie
übernimmt.
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Unser Jahresausblick 2020 erscheint in Kürze und wird als „Extra“ einen Ausblick auf die
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