Aktien Frankfurt
Moderate Gewinne vor EZB-Sitzung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Dax-Anleger haben sich am Donnerstag vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Aussagen der EZB weiter vorgewagt. Der Leitindex notierte gegen Mittag 0,21 Prozent höher auf 13 173,82 Punkten. Zeitweise gelang ihm die Rückeroberung der 13 200-Punkte-Marke. Von seinem Zwischentief am Dienstag bei 12 886 Punkten hat er sich inzwischen wieder deutlich abgesetzt.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte rückte zuletzt um 0,24 Prozent auf 27 417,37 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,22 Prozent.
Die Anleger blicken am Nachmittag nach Frankfurt, wo die Währungswächter der Eurozone ihre erste Zinssitzung unter der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde abhalten. Es werden weder beim Leitzins noch bei den anderen geldpolitischen Instrumenten Änderungen erwartet, nachdem sich die wirtschaftliche Lage zuletzt stabilisiert und im Rahmen der EZB-Erwartungen entwickelt hatte.
Am Vorabend hatte bereits die US-Notenbank Fed wie von Ökonomen erwartet den Leitzins nicht angetastet und eine anhaltende Zinspause signalisiert. Die Wall Street hatte dies gestützt.
Nach der EZB-Sitzung schwenken die Blicke dann über den Ärmelkanal nach Großbritannien, wo mit der Parlamentswahl das zweite große Ereignis stattfindet. Neue Umfragen durch das Forschungsinstitut YouGov deuten auf einen geschmolzenen Vorsprung der konservativen Partei von Premier Boris Johnson hin. Um sein Brexit-Abkommen durch das Parlament zu bringen, braucht er aber eine stabile Mehrheit. Das Ergebnis wird offiziell erst am Freitag erwartet.
An der Dax-Spitze gewannen Infineon knapp 2 Prozent und folgten damit starken Branchenwerten aus den USA und Asien. Zudem spielt die Charttechnik den Aktien des deutschen Chipkonzerns derzeit in die Karten. Schlusslicht im Dax mit minus 1,6 Prozent waren die Papiere des Triebwerkbauers MTU nach einer Abstufung durch die Commerzbank.
Metro legten nach Zahlen anfangs zu. Analysten lobten die Verbesserungen im Russlandgeschäft. Dann drehten die Papiere des Handelskonzerns aber deutlich ins Minus und verloren am MDax-Ende fast 2 Prozent. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach von einem enttäuschenden Ausblick. Nach einer frischen Kaufempfehlung der HSBC gewannen hingegen die Papiere des Anlagenbauers Dürr 5,6 Prozent.
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Zahlen gab es zudem vom Ingenieurdienstleister Bertrandt , dessen Aktien im Nebenwerteindex SDax um rund 1 Prozent nachgaben. Der Gewinn war wegen der Probleme bei den Autoherstellern und Zulieferern etwas stärker als erwartet gesunken./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---