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    BILFINGER: Heißer Turnaround?  5311  0 Kommentare Bekommt Thomas Blades bei BILFINGER die Kurve?

    In Nebenwertenkreisen wird die Aktie von Bilfinger als heißer Kandidat für einen Turnaround gehandelt. Wir halten das Papier durchaus für interessant. Fakt ist aber auch, dass der internationale Industriedienstleister für die Prozessindustrie die einstigen Höchstkurse von mehr als 90 Euro sicher nicht mehr erreichen wird. Dafür ist das Geschäft nicht wachstumsstark genug, und die aktuellen Margen reißen einen auch nicht wirklich vom Hocker, so dass hier etwa ein größerer Impuls ausgehen könnte.

    Dennoch hat die Aktie eine Chance verdient, und Firmenchef Tom Blades macht einen vernünftigen Job, was man von seinen Vorgängern nicht unbedingt behaupten kann. Das Geschäft der Mannheimer steigert die Effizienz von Anlagen, sichert hohe Verfügbarkeit und senkt die Instandhaltungskosten. Das Portfolio deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: von Consulting, Engineering, Fertigung, Montage, Instandhaltung, Anlagen-Erweiterung und deren Generalrevision bis hin zu Umwelttechnologien und digitalen Anwendungen. Das Unternehmen erbringt seine Leistungen in zwei Geschäftsbereichen: Technologies sowie Engineering & Maintenance. Bilfinger ist speziell in den Regionen Kontinentaleuropa, Nordwesteuropa, Nordamerika und Naher Osten aktiv. Die Kunden aus der Prozessindustrie kommen vor allem aus den Bereichen Chemie und Petrochemie, Energie und Versorgung, Öl und Gas, Pharma und Biopharma, sowie Metallurgie und Zement. Der Konzern beschäftigt rund 36 000 Mitarbeiter. 2018 erreichte Bilfinger einen Umsatz von mehr als 4.1 Mrd. Euro.

    In 2018 erzielte die Gesellschaft ein bereinigtes EBITA von 65 Mio. Euro. Die bereinigte EBITA-Marge von 1.6 % ist natürlich noch relativ witzlos. Bereinigt präsentierte Blades einen Nettogewinn von 36 Mio. Euro. Berichtet wurde ein Verlust von 24 Mio. Euro. Positiv: Der bereinigte Free Cashflow war mit 56 Mio. Euro positiv. Für das Jahr 2019 hatte der CEO einst ein Plus beim organischen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das bereinigte EBITA sollte auf mehr als 100 Mio. Euro steigen.

    Nach 9 Monaten im Jahr 2019 berichtete der CEO stolz über die Verbesserung der Profitabilität und der Cash-Generierung. Nach eigenen Angaben bleibt die Marktnachfrage trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes auf einem hohen Niveau stabil. Das Umsatzwachstum hielt nach 9 Monaten an, gleichzeitig verbesserte sich die bereinigte EBITA-Marge deutlich im Vergleich zum Vorjahresquartal. Konzernergebnis und berichteter Free Cashflow waren positiv. Blades stellte für das Q4 weitere signifikante Fortschritte in Aussicht. Die Prognose für das Jahr 2019 hatte der CEO im November nochmals ausdrücklich bekräftigt. Laut einer ersten Indikation rechnet der Firmenchef auch in 2020 mit einem stabilen Umsatzniveau aus eigener Kraft. Ein strafferes Betriebsmodell und der geplante Personalabbau werden den jährlichen Vertriebs- und Verwaltungsaufwand bis 2021 auf unter 300 Mio. Euro senken. Für 2020 erwartet Blades eine EBITA-Marge von rund 4 %. Dann würde der Konzern operativ fast 170 Mio. Euro verdienen.

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    Redaktion Vorstandswoche
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