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    Studie  189  0 Kommentare Banken hoffen auf Deregulierung

    Hamburg (ots) - 58 Prozent der Bankentscheider in Deutschland sehen den Zenit
    der Regulierung überschritten, ergibt die Studie "Branchenkompass Banking" von
    Sopra Steria. Befeuert durch internationale Entwicklungen, mehren sich die
    Hoffnungen, dass sich regulierende Maßnahmen nicht ausweiten, sondern stärker
    auf das Einzelinstitut zugeschnitten sind.

    Vor allem MiFID II, Basel IV und eine Reihe von Verbraucherschutzvorschriften
    sind aus Sicht der Banken derart einschneidend für die aktuellen
    Geschäftsmodelle, dass sich die befragten Manager neue, noch strengere Regeln
    kaum vorstellen können. Speziell kleine Institute leiden unter den aus ihrer
    Sicht harten Vorschriften und reklamieren mehr Ausnahmen bei Basel IV für sich.
    Der Bundesverband deutscher Banken hatte zudem 2019 in einer Studie
    festgestellt, dass das risikoarme deutsche Baufinanzierungsgeschäft durch die
    Bestimmungen benachteiligt werde. Dazu kommen Aussagen des französischen
    Finanzministers, die Kapitalbelastungen der französischen Banken im Interesse
    der Wettbewerbsfähigkeit zu verringern. All das befeuert die
    Deregulierungshoffnungen der Banken auch in anderen Ländern. Dass es allerdings
    in absehbarer Zeit tatsächlich zu Deregulierungsmaßnahmen in Europa kommen wird,
    ist mehr als fraglich. Valdis Dombrovskis, Chef der Finanzmarktregulierung der
    EU, ist entschlossen, die 2017 beschlossenen Basel-III-Reformen konsequent
    durchzuführen.

    Zudem führen neue Geschäftsmodelle von Banken häufig zu mehr oder anderen
    Regulierungsvorschriften und nicht zu Deregulierung: Aufgrund des hohen
    Kostendrucks lagern Finanzinstitute in Deutschland verstärkt Leistungen aus, die
    nicht zu ihrem Kerngeschäftsfeld gehören. Hier kommen Partnerunternehmen und
    Fintechs ins Spiel. Jedes dritte Institut möchte insbesondere
    IT-Dienstleistungen in großem Umfang an externe Anbieter übertragen, so die
    Studie.

    Die Folge: Organisatorische Verflechtungen werden immer komplexer. Die
    Auslagerungsverhältnisse rücken damit stärker in den Fokus der Bankenaufsicht.
    Seit Oktober 2019 gelten die EBA Outsourcing Guidelines für systemrelevante
    Institute. Demnach müssen alle Auslagerungen beziehungsweise Fremdbezüge den
    detaillierteren Anforderungen genügen. So ist beispielsweise ein
    Auslagerungsregister zu führen. Oftmals fehlt genau dieser umfassende Blick des
    Managements auf sämtliche Auslagerungen und die damit einhergehenden
    Schwachstellen und Risikopotenziale. Besondere Anforderungen gelten zudem für
    die Auslagerung von kritischen oder wichtigen Funktionen, beispielsweise die
    Auslagerung der Meldewesen-Funktion oder der Betrieb geschäftsrelevanter
    Banksoftware von externen Dienstleistern.
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