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    Original-Research  154  0 Kommentare MS Industrie AG (von GBC AG): Kaufen

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    Original-Research: MS Industrie AG - von GBC AG

    Einstufung von GBC AG zu MS Industrie AG

    Unternehmen: MS Industrie AG
    ISIN: DE0005855183

    Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)
    Empfehlung: Kaufen
    Kursziel: 1,90 Euro
    Kursziel auf Sicht von: 31.12.2020
    Letzte Ratingänderung:
    Analyst: Cosmin Filker, Matthias Greiffenberger

    - Spürbarer Rückgang des Geschäftes durch Covid-19
    - Prognosen und Kursziel stark reduziert
    - Mittelfristig steigende Umsätze, von niedrigerem Niveau ausgehend, erwartet

    Das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 stand bei der MS Industrie AG im Zeichen der Veräußerung des US-amerikanischen Powertrain-Geschäftes. Der Wegfall der Umsatzerlöse in Höhe von jährlich ca. 80 Mio. EUR hatten einen starken Umsatzrückgang auf 226,40 Mio. EUR (VJ: 282,75 Mio. EUR) sowie ein deutlich rückläufiges, um Sondereffekte bereinigtes EBIT, auf -2,08 Mio. EUR (VJ: 10,67 Mio. EUR) zur Folge. Das IFRS-EBIT lag jedoch aufgrund eines einmaligen Entkonsolidierungsergebnisses von netto 20,55 Mio. EUR mit 18,47 Mio. EUR deutlich oberhalb des Vorjahreswertes. Unterm Strich weist der MS- Konzern daher ein Nachsteuerergebnis in Höhe von 16,72 Mio. EUR (VJ: 7,11 Mio. EUR) auf, welches ebenfalls stark vom transaktionsbedingten Sondereffekt geprägt war.

    Mit ihren beiden Geschäftsbereichen Powertrain und Ultraschall weist der MS-Konzern ein hohes Exposure zum Automotive-Bereich auf, wobei hier ganz klar der Fokus auf Nutzfahrzeuge liegt. Auch wenn die Gesellschaft mittelfristig von attraktiven Marktvorgaben profitieren sollte, stehen kurzfristig die Auswirkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie im Vordergrund. Die Powertrain-Fertigung in Trossingen und Zittau wurde beispielsweise, aufgrund der Werkschließungen von Hauptkunden der MS Industrie AG, auf Minimalniveau heruntergefahren. Zwischenzeitlich befand sich über 90 % der Belegschaft an diesen beiden Standorten in Kurzarbeit. Im Ultraschall-Segment ist der Rückgang der Auslastung auf etwa 60 % vergleichsweise geringer ausgefallen.

    Erste Auswirkungen daraus lassen sich in den Zahlen zum ersten Quartal 2020 beobachten. Hier verzeichnete die Gesellschaft einen deutlichen Umsatzrückgang auf 41,1 Mio. EUR (VJ: 75,0 Mio. EUR), wobei rund 23 Mio. EUR des Umsatzrückgangs dem Wegfall des US-PTG-Geschäftes und damit 10,9 Mio. EUR den pandemiebedingten Produktionsrückgängen geschuldet ist. Erwartungsgemäß lag das EBIT mit -2,7 Mio. EUR (VJ: 2,8 Mio. EUR) im negativen Bereich.

    In der aktuellen von der Covid-19-Pandemie geprägten Situation liegt ein besonderes Augenmerk auf der Liquiditätsausstattung des Konzerns. Zum 31.03.2020 verfügt die Gesellschaft über einen umfangreichen Bestand an liquiden Mitteln von rund 15,1 Mio. EUR. Zudem wurden Anfang des zweiten Quartals eine weitere Teilzahlung der Kaufpreisrate aus der Veräußerung der US-Aktivitäten im PTG-Segment in Höhe von 5,32 Mio. EUR vereinnahmt. Auch dürfte der MS-Konzern gut in der Lage sein, falls notwendig, zusätzliches Fremdkapital aufzunehmen. Zum 31.12.2019 überstieg das Eigenkapital in Höhe von 76,75 Mio. EUR die Finanzverschuldung in Höhe von 74,63 Mio. EUR, was eine hohe Flexibilität hinsichtlich möglicher Finanzierungsfragen bietet.
    Die MS Industrie AG hatte bislang, unter Berücksichtigung der erstmals ganzjährigen Auswirkung der weggefallenen Umsätze des PTG-Geschäftes in den USA, mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 195 Mio. EUR gerechnet. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird nunmehr mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 163 Mio. EUR gerechnet, womit der Vorstand von einem Covid-19-bedingten Umsatzrückgang in Höhe von 32 Mio. EUR ausgeht. Im Powertrain-Segment soll aufgrund der bereits sichtbar gewordenen Umsatzausfälle ein Rückgang von rund 15 Mio. EUR zu Buche schlagen. Während im Bereich der Elektromotoren eine insgesamt zufriedenstellende Auftragslage vorliegt und daher hier keine großen Auswirkungen erwartet werden, liegen im Ultraschall-Bereich bereits spürbare Auswirkungen vor. Bei den Ultraschall-Sondermaschinen verzeichnet die Gesellschaft, insbesondere aufgrund der aktuellen Unsicherheit, eine insgesamt stark nachlassende Nachfrage aus der PKW- Industrie. Bei den Serienmaschinen wurden wichtige Messen abgesagt und es liegen darüber hinaus starke Einschränkungen bei den Vertriebsaktivitäten vor.

    Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit Umsatzerlösen in Höhe von 161,88 Mio. EUR und erwarten für die kommenden beiden Geschäftsjahre eine Rückkehr zum Umsatzwachstum. Auf der Annahme einer konjunkturellen Erholung basierend rechnen wir für 2021 mit Umsätzen in Höhe von 190,00 Mio. EUR und für 2022 in Höhe von 203,30 Mio. EUR. In unseren Umsatzprognosen haben wir zudem Umsatzerlöse mit einem Kunden der VW-Gruppe berücksichtigt. Bis 2026 sollen diese jährlich auf 25 bis 30 Mio. EUR ansteigen. Für 2020 rechnen wir mit einem deutlich negativen EBIT in Höhe von -5,57 Mio. EUR. Analog zum erwarteten Umsatzanstieg erwarten wir für 2021 und 2022 überproportionale EBIT-Steigerungen auf 4,80 Mio. EUR (2021) und 7,29 Mio.EUR.

    Uns ist bewusst, dass sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisprognosen derzeit von einer hohen Unsicherheit behaftet sind und in einer kommenden Researchstudie erhebliche Anpassungen notwendig sein könnten. Auch der MS- Vorstand schätzt seine aktuelle Prognose als nur eingeschränkt belastbar ein. In unserem DCF-Bewertungsmodell haben wir die deutlich erhöhte Unsicherheit durch eine Anhebung des Diskontierungsfaktors berücksichtigt. Aufgrund eines höheren Betas haben wir die Eigenkapitalkosten von 9,0 % auf 10,2 % angehoben, was einen Anstieg des WACC auf 9,4 % (bisher: 8,3 %) bedeutet.

    Als Ergebnis des DCF-Bewertungsmodells haben wir ein Kursziel in Höhe von 1,90 EUR (bisher: 3,60 EUR) ermittelt und nehmen damit eine deutliche Reduktion vor. Dies ist ein Resultat der erwarteten erheblichen Umsatzrückgänge des laufenden Geschäftsjahres sowie der von der niedrigeren Ausgangsbasis ebenfalls signifikant niedrigeren Umsätze und Ergebnisse der kommenden Geschäftsjahre. Zudem haben wir aufgrund der aktuellen Unsicherheit den Diskontierungsfaktor leicht angehoben. Seit unserer letzten Researchstudie (siehe Studie vom 28.11.2019) ist der MS-Aktienkurs um 58,5 % auf 1,19 EUR (XETRA; 27.05.2020; 17:36 Uhr) gefallen. Trotz der starken Kurszielreduktion vergeben wir daher weiterhin das Rating KAUFEN.

    Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
    http://www.more-ir.de/d/20925.pdf

    Kontakt für Rückfragen
    Jörg Grunwald
    Vorstand
    GBC AG
    Halderstrasse 27
    86150 Augsburg
    0821 / 241133 0
    research@gbc-ag.de
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    Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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    Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung: 28.05.2020 (09:00 Uhr) Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe: 28.05.2020 (11:30 Uhr)

    übermittelt durch die EQS Group AG.

    Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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    Rating: Kaufen
    Analyst: GBC
    Kursziel: 1,90 Euro


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