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    Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Aktienkurse

    Seit das Coronavirus begonnen hat, sich über die ganze Welt auszubreiten, mussten die Börsen teils schwerwiegende Kursverluste verbuchen. Der Aktienindex MSCI World, der mehr als 1.600 Aktien aus insgesamt 23 Industrieländern umfasst, ist seit dem Monat Februar von einem Hoch bis Mitte des Monats März um mehr als 30 Prozent gesunken, nachdem im letzten Jahr die Kurse ordentlich in die Höhe gestiegen sind.

    Besonders die ETFs, also börsengehandelte Indexfonds, waren in den Monaten vor Beginn der Corona-Pandemie stark gestiegen. Nun zeigt der Kurs seit dem extremen Sinkflug langsam wieder eine leichte Erholung, allerdings mit starken Schwankungen. Ende des Monats Mai lag der MSCI World für die Euro-Anleger nur knapp zehn Prozent unter dem Wert, den er Ende des Jahres 2019 erreichte.

    Wirtschaft leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie

    Auf die Wirtschaft hat die Ausbreitung des Coronavirus schwerwiegende Folgen, die nahezu jeder Mensch in seinem Alltag spüren kann. Dienstleistungen und Handel sind nur eingeschränkt möglich, Veranstaltungen werden abgesagt, Produktionen gestoppt, Flug- und Urlaubsreisen sind nicht möglich. Mit Beginn der Lockerungen kann die Wirtschaft nun aber langsam wieder anrollen. Darüber hinaus haben die Länder staatliche Hilfspakete beschlossen, die insgesamt einen Wert von mehreren Billionen Euro aufweisen. Von diesen Maßnahmen profitieren auch die Aktienmärkte.

    Dennoch ist heute noch nicht abzusehen, wie sich die Maßnahmen, die im Zuge der Covid-19-Pandemie ergriffen wurden, auf die Gewinne der großen, an der Börse tätigen Konzerne , und die Wirtschaft im Allgemeinen langfristig auswirken. Die Aktienmärkte werden deswegen noch eine lange Zeit unter der herrschenden Unsicherheit leiden.

    Massive Verluste an den europäischen Börsen

    In der Zwischenzeit hat sich auch der DAX, der deutsche Aktienindex, wieder ein wenig erholt. Aktuell befindet er sich ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Davor sank er von einem Rekordhoch Mitte Februar um mehr als 30 Prozent. In Ländern, die von dem Coronavirus noch schwerwiegender getroffen wurden, wie Spanien und Italien, kann eine gleichwertige Erholung der Börsenindizes bis heute noch nicht festgestellt werden.

    Auch Schwellenländer kämpfen mit den Folgen

    Auch die Schwellenländer sind von der Ausbreitung des Virus nicht verschont geblieben. Die geringsten Verluste an den Börsen lassen sich in China, von wo sich der Virus über die ganze Welt ausbereitete, beobachten, in Brasilien haben die Konsequenzen aus der Pandemie dagegen hart zugeschlagen. Auf dem absoluten Tiefpunkt ließen sich dort Verluste von fast 50 Prozent feststellen.

    Auswirkungen auf die unterschiedlichen Anlageklassen

    Der Großteil der Aktienfonds hat während der Corona-Krise massive Verluste erlitten. Selbst das Gold, das den Ruf als absolute Krisenwährung genießt, konnte nur für kurze Zeit auf einem stabilen Wert bleiben. Der Goldpreis sank nach einem Allzeithoch zu Beginn der Corona-Panik im Monat März stark. Doch er konnte erneut ein Rekordhoch Mitte April erreichen – er stieg auf knapp 1.590 Euro. Als Schutz in Zeiten der Krise haben viele Anleger auch auf Kryptowährungen, wie zum Beispiel den Bitcoin, gesetzt. Im Laufe der Corona-Krise hat sich der Bitcoin-Wert allerdings zeitweise sogar halbiert. Das Niveau, auf dem der Wert vor Beginn der Pandemie lag, konnte seitdem nicht erneut erreicht werden.

    Stabilität durch Anleihen?

    Als die Krise begann, konnten Staatsanleihen noch als sichere Anlageform gewertet werden. Allerdings sind die Ausgaben der Staaten während der Pandemie stark gestiegen – sowohl im gesundheitlichen Bereich als auch in Form von Wirtschaftshilfen. Dadurch unterliegen Staatsanleihen nun einem wesentlich höheren Risiko. Besonders das Land in Europa, das von dem Virus am stärksten getroffen wurde, nämlich Italien, sieht großen fiskalischen Herausforderungen entgegen.

    Deutschland ist davon, so wie viele andere Staaten in Europa, allerdings ebenso betroffen. Auch bei den Unternehmensanleihen stiegen wegen den großen herrschenden Unsicherheiten in der Wirtschaft die Risikoprämien. Die Anleihenkurse sinken dadurch stark. Eine Steigung der Kurse konnte durch das Notkaufprogramm der EZB, der europäischen Zentralbank, bewirkt werden, aktuell besteht allerdings immer noch ein Minus von circa zwei Prozent. Noch stärker betroffen sind dabei die Unternehmensanleihen.

    Konnten Fonds in der Krise überzeugen?

    Einige Anleger haben auch in ETFs mit speziellen Strategien oder aktiv gemanagte Fonds, statt in markttypische ETFs investiert. Um in Erfahrung zu bringen, wie gut ihre Anlageform die Krise überstanden hat, ist die allgemeine Entwicklung der Märkte nicht wirklich aussagekräftig.

    Eine detaillierte Analyse der Entwicklung der Fonds bezüglich der Corona-Krise ist allerdings ernüchternd. Der Großteil der Fondsmanager liegen unter dem Vergleichsindex. Manager von Deutschlandfonds konnten im Vergleich allerdings relativ gute Ergebnisse erzielen, da diese in den Vorjahren sehr oft über dem Durchschnitt des Marktes lagen. Flexible Mischfonds, die eigentlich den Ruf genießen, sich an die Gegebenheiten des Marktes flexibel anzupassen, zählen zu den Verlierern.

    Nachhaltige Aktien überzeugen durch größere Stabilität

    Die nachhaltige Alternative zu dem MSCI World Index, der MSCI World SRI, zeigt ebenfalls Verluste. Allerdings fallen diese hier ein wenig geringer aus, als bei dem MSCI World. Der Nachhaltigkeitsindex sank im Vergleichszeitraum seit Mitte Februar nicht so stark, ebenfalls ist die Schwankungsbreite ein wenig geringer. Dies ist insofern verwunderlich, da der MSCI World SRI als risikobehafteter gilt, da hier wesentlich weniger Unternehmen vertreten sind, als bei dem MSCI World.



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    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
    Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Aktienkurse Seit das Coronavirus begonnen hat, sich über die ganze Welt auszubreiten, mussten die Börsen teils schwerwiegende Kursverluste verbuchen. Der Aktienindex MSCI World, der mehr als 1.600 Aktien aus insgesamt 23 Industrieländern umfasst, ist seit dem …

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